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Mehr regionale Angebote

DEUTSCHE WELLE Erste Evaluation der Senderreform

23.03.2009
2023-08-30T11:23:50.7200Z
2 Min

Der Auslandssender Deutsche Welle will sein Angebot künftig stärker regionalisieren. Das bedeute auch, jeweils die in den Regionen wichtigsten Medien besonders intensiv zu nutzen, sagte Intendant Erik Bettermann am 18. März im Ausschuss für Kultur und Medien. Zu Lasten deutsch- sprachiger Angebote werde die neue Ausrichtung aber keinesfalls gehen.

Bei der ersten Beratung des Zwischenberichts über die Aufgabenplanung der Deutschen Welle von 2007 bis 2010 (16/11836) hob er die Intention des Senders hervor, "die deutsche Sicht" auf Vorgänge in der Welt zu transportieren und vor allem die Menschenrechte zu fördern. Die Deutsche Welle befinde sich in einem starken Konkurrenzkampf zu Auslandssendern wie der BBC und Voice of America, aber auch englischsprachigen Angeboten aus Russland, China und des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera. In vier Regionen, auf dem asiatischen Subkontinent, auf dem Balkan, in der Russischen Föderation und in Lateinamerika, würden neue Schwerpunkte getestet. So werde etwa in Asien ausprobiert, ob die Zuschauer dort eher ein Fernsehprogramm anspreche, das 16 Stunden lang in deutscher und 8 Stunden in englischer Sprache gesendet werde oder ob die Gewichtung umgekehrt sinnvoller sei. Auf dem Balkan dagegen konzentriere man sich auf die Optimierung der Radio- und Internetangebote. In Russland werde ein Partner gesucht, der das Fernsehprogramm übersetze und ausstrahle, in Lateinamerika setze die Deutsche Welle stärker auf spanischsprachiges Programm und reduziere ihr englisches Angebot.

Aus den Reihen der Union wurde das "engagierte, kritische Programm" des Senders ausdrücklich gelobt. Die SPD begrüßte die Regional-Projekte. Aus der FDP-Fraktion hieß es kritisch, der Zwischenbericht lese sich "wie der Bilanzbericht eines Unternehmens, das sich besonders gut darstellen möchte". Hier stelle sich die Frage, ob eine Evaluation durch einen externen Anbieter sinnvoller sei. Die Linksfraktion erkundigte sich nach Bettermanns Vorstellungen, wie eine ausgedehntere Kooperation mit ARD und ZDF eventuell die Arbeit verbessern könnte. Von Bündnis 90/Die Grünen wurden Befürchtungen geäußert, die Konzentration des Auslandssenders auf eine hoch gebildete Zielgruppe schließe zu viele Menschen aus.