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AUFGEKEHRT : Schlechte Zeiten für Aprilscherze

06.04.2009
2023-08-30T11:23:52.7200Z
2 Min

Ha, ha - selten so gelacht. Paracetamol wird verschreibungspflichtig. Und ab wann? Ab dem 1. April. Alles klar - noch mal Glück gehabt. Zugegeben; das war schon ein deftiger Aprilscherz, der da über den Ticker ging. Wie oft hat die kleine weiße Tablette den Kopfschmerz verscheucht, der durch zu intensives Stieren auf den Computer oder auch in das Bierglas entstanden war. Ein Leben ohne sie? Kaum auszudenken. Komisch nur, dass in den folgenden Tagen das "April, April" ausbleibt. Ein Anruf beim Bundesgesundheitsministerium bringt traurige Gewissheit: Das Mittel wird in der Tat verschreibungspflichtig, aber nur wenn die Packung mehr als zehn Gramm des Wirkstoffes enthält. So viel braucht es Gott sei Dank nicht, um den Kampf gegen den kleinen hämmernden Mann im Kopf zu gewinnen.

Wo steckt er dann, der Aprilscherz 2009? Conficker ist es auch nicht. Den Computervirus gibt es nach Expertenangaben wirklich. Auch wenn sein Angriff am 1. April ähnlich folgenlos blieb, wie viele vorherige Attacken sogenannter "Monstervieren". Auch die Autokäufer, die die Abwrackprämie beantragt haben und dafür mit einem Identitätentausch belohnt wurden, gibt es. Dank doppelt vergebener Antragsnummer wurde aus Herrn Müller, wohnhaft in Milz mal eben Frau Meier, wohnhaft in Filz.

Finanzkrise, DNA-Pannen bei der Polizei und Mineralwasser aus PET-Flaschen, das hormonell betrachtet in etwa die Qualität von Kläranlagenabwasser aufweist - alles bittere Wirklichkeit. Und jetzt auch noch das: Das Reichstagsgebäude ist geschrumpft! Ein Super-Aprilscherz im Grunde. Doch auch hierfür liegen Belege vor. Offizielle Zahlen von 1928 verglichen mit denen aus dem Jahr 1999 zeigen die bittere Wahrheit: In der Länge fehlen 2,40 Meter - in der Breite gar 7,66 Meter. Die Zeiten sind wohl zu ernst für Aprilscherze.