Piwik Webtracking Image

Kurz notiert

14.09.2009
2023-08-30T11:24:07.7200Z
3 Min

Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)

Für den BDI bilden der industrielle Mittelstand und Familienunternehmen im Hinblick auf Beschäftigung, Investitionen und technischen Fortschritt das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Zum Industrieverband gehören 36 Mitgliedsverbände, die die Interessen von rund 100.000 Unternehmen mit acht Millionen Beschäftigten vertreten. Die Mittelschicht brauche mehr Netto vom Brutto, ist eine Zentralforderung des Verbandes. Zu schaffen sei dies laut BDI unter anderem durch die Senkung der Lohnzusatzkosten, die Reform der Sozialsysteme, einen flexibleren Arbeitsmarkt und den Abbau von Handelsbarrieren.

Bundesverband der freien Berufe (BFB)

Der BFB vertritt die Interessen von fast einer Million Freiberufler in Deutschland. Dazu zählen neben heilkundlichen auch steuerberatende, psychologische und übersetzende Berufe. In den Positionen zur Bundestagswahl 2009 fordert der Verband über alle Politikbereiche hinweg den Erhalt der Freiberuflichkeit zur Wahrung des Innovations- und Industriestandortes. Existenzgründer sollten in den Anfangsjahren steuerlich stärker begünstigt werden und man solle ihnen eine Stundung der Sozialversicherungsbeiträge ermöglichen. Außerdem müsse die Steuerpolitik stärker auf Bedürfnisse von Klein- und Kleinstbetrieben ausgerichtet und vereinfacht werden. Zum Beispiel durch die volle Abzugsfähigkeit des Arbeitszimmers.

Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

Die riesige Interessenvertretung vereint sehr unterschiedliche Gewerkschaften unter einem Dach, mit annähernd 6,4 Millionen Mitgliedern. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) kommt zwar nur auf vier Prozent, meldet sich jedoch beim Thema Mittelschicht oft zu Wort. Der DGB fordert eine abgestimmte Bildungspolitik zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Schließlich könnten bis zu 30 Prozent des Wirtschaftswachstums vom Bildungsstand der Bevölkerung abhängen. Mit Sorge betrachte man auch die steigende Armut in einer der reichsten Industrienationen der Welt. Selbst die Mittelschicht gerate inzwischen finanziell immer mehr unter Druck.

Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH)

Rund 4,8 Millionen Menschen werden durch das ZDH vertreten. Der Handwerksverband sieht die Mittelschicht im Zangengriff. Diese Zangenbewegung aus steigenden Einkommensteuern einerseits und steigenden Beiträgen zu den sozialen Sicherungssystemen andererseits, führe zum Schwund der Mittelschicht. Das Problem der sogenannten kalten Progression müsse endlich angegangen werden. Auch für eine stärkere Familien- und Bildungsförderung engagiert sich der ZDH, insbesondere Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern müssten besser gefördert werden. Fast 480.000 Lehrlinge, das entspricht einem Drittel aller Ausbildenden, arbeitet in Handwerksbetrieben.

Bundesverband der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband

Innerhalb der Verbände ist dieser mit rund 40.000 Mitgliedern ein eher kleiner Fisch, doch kaum einer meldet sich so oft und plakativ im Auftrag der Mitte zu Wort. BDS-Präsident Günther Hieber fordert eine rasche Senkung der Mehrwertsteuer auf 15 Prozent, um den Verbrauchern und dem Mittelstand aus der Krise zu helfen. "Angesichts der massiven Hilfen für den Finanzsektor muss sich die Mittelschicht inzwischen als Depp der Nation fühlen", verkündet er. Ginge ein großer Konzern insolvent, sei das bedauerlich. "Gehen zehntausende Kleinbetriebe pleite, ist das eine Katastrophe."

Lobby Consultants - die individuelle Interessenvertretung

Lobby Consultants werden als Alternative oder Ergänzung zu den herkömmlichen Verbänden angesehen. Diese Großen müssen die Interessen einer ganzen Branche bündeln, da kann es leicht passieren, dass die Forderungen für das eigene Unternehmen hinderlich sind. Wer dennoch seine Interessen in der Politik platzieren will, engagiert Lobby Consultants. Zu den bekanntesten zählt das Beratungsunternehmen Plato, das Analysen zu aktuellen Gesetzesvorhaben anbietet und Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern organisiert. Die kostspielige Dienstleistung ist eher etwas für die obere Mittelschicht oder für kleinere Verbände.