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VOR 20 JAHREN ...Vor 20 Jahren ... : D-Mark für alle Deutschen

01.03.2010
2023-08-30T11:25:49.7200Z
1 Min

5. März 1990: Expertentreffen zur Währungsunion

"Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, gehen wir zu ihr!", schrieben Demonstranten in der DDR Anfang 1990 auf ihre Spruchbänder. Und viele waren schon gegangen: Während der ersten Januarwoche zählte man mehr als 12.000 Übersiedler, täglich kamen 2.000 weitere hinzu. Angesichts solcher Zahlen war Eile geboten. Durch eine schnelle Währungs- und Wirtschaftsgemeinschaft der beiden deutschen Staaten versuchte die Bundesregierung das soziale Gefälle zwischen Ost und West abzubauen, den ökonomischen Kollaps der DDR zu verhindern und so ihre Bürger zum Verbleib zu bewegen.

In Bonn begann man zu arbeiten: Am 5. März 1990 traf sich die im Februar ins Leben gerufene deutsch-deutsche Expertenkommission zur Vorbereitung einer Währungs- und Wirtschaftsunion zu ihrer zweiten Sitzungsrunde. Der Leiter der bundesdeutschen Delegation war der damalige Staatssekretär und heutige Bundespräsident Horst Köhler (CDU). Zu Beginn der Verhandlungen erwartete er schwierige Gespräche, äußerte sich aber hoffnungsvoll, man sei "auf einem guten Weg". Worum es der DDR bei den Verhandlungen ging, formulierte Delegations-Chef Walter Romberg (SPD): "Uns liegt daran, zu einem guten Vertrag zu kommen, der uns die Währungs- und Wirtschaftsgemeinschaft ermöglicht und vor allem auch die Fragen des sozialen Netzes so realisiert, wie das die Menschen in meinem Lande erwarten."

Am 1. Juli war es soweit, und die D-Mark wurde auch in der DDR ausschließliches Zahlungsmittel; große Teile der Wirtschafts- und Rechtsordnung der BRD wurden übernommen.