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Botschafter abgezogen

15.03.2010
2023-08-30T11:25:50.7200Z
1 Min

TÜRKEI

Die Türkei hat nach einer Resolution des schwedischen Parlaments zum Massaker an den Armeniern ihre Botschafterin aus Schweden abberufen. Sie reagierte damit am 12. März auf die Entscheidung des Reichstages in Stockholm, die Massaker im damaligen osmanischen Reich als Völkermord einzustufen. Wegen einer ähnlichen Resolution aus dem Auswärtigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hatte es zuvor schon Verstimmungen zwischen Washington und Ankara gegeben.

Schätzungen zufolge kamen 1915/16 zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Armenier im Osmanischen Reich ums Leben. Der Vorwurf des Genozids wird von der Türkei vehement bestritten.

Schwedens Außenminister Carl Bildt bedauerte die Entscheidung. Er sieht den laufenden Versöhnungsprozess zwischen der Türkei und Armenien in Gefahr. Im Reichstag stimmte das bürgerliche Regierungslager denn auch mehrheitlich gegen die Einstufung der Massaker als Völkermord.Weil dem Antrag der sozialdemokratisch geführten Opposition aber auch vier Abgeordnete aus dem Regierungslager zustimmten, wurde er schließlich angenommen.