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Erzpreise explodieren

STAHLINDUSTRIE Belastung durch knappe Rohstoffe

26.04.2010
2023-08-30T11:25:54.7200Z
1 Min

Die Stahlindustrie kann in diesem Jahr unter erheblichen Kostendruck geraten. Für das Jahr 2010 würden Preissteigerungen bei Eisenerz bis zu 100 Prozent erwartet, teilte die Bundesregierung am vergangenen Mittwoch im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie mit. Dadurch könnten der deutschen Stahlindustrie Mehrkosten in Höhe von drei Milliarden Euro entstehen. Das wäre das Doppelte von dem, was die Stahlindustrie im Jahr 2009 in die deutschen Standorte investiert habe, so die Regierung.

Für die Stahlerzeugung ist Eisenerz neben der Kokskohle der Hauptrohstoff.

Im Jahr 2009 verbrauchte die deutsche Stahlindustrie 28,8 Millionen Tonnen Eisenerz für eine Rohstahlproduktion von 32,7 Millionen Tonnen. Das Eisenerz wird zu 47 Prozent aus Brasilien eingeführt. Eine nationale Förderung existiert nicht mehr. Außerdem kommt Eisenerz für die deutschen Hochöfen aus Kanada (21 Prozent), Schweden (11 Prozent) und Südafrika (10 Prozent).

Die über lange Jahre stabilen Preise für Eisenerz hatten sich bereits zwischen 2004 und 2008 nach Angaben der Bundesregierung mehr als vervierfacht. Während der Krise 2009 habe es nur einen geringen Rückgang gegeben. Für die Preissteigerungen bei Eisenerz gibt es nach Angaben der Regierung mehrere Gründe: So würden drei Bergbaugesellschaften (eine in Brasilien und zwei in Australien) mehr als zwei Drittel des Welthandels beherrschen. Die Nachfrage schnell wachsender Schwellenländer führe zu einer Verknappung von Rohstoffen am Markt. So habe sich China zum größten Importeur von Eisenerzen entwickelt. Chinas Anteil an den weltweiten Erz-Importen sei von 2000 bis 2008 von 14 auf 66 Prozent gestiegen.