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Christian Wulffs »Kronprinz«

NIEDERSACHSEN Der neue Ministerpräsident David McAllister mag keinen öffentlichen Streit

05.07.2010
2023-08-30T11:25:59.7200Z
2 Min

Der CDU-Politiker David McAllister ist neuer niedersächsischer Ministerpräsident und damit Nachfolger von Bundespräsident Christian Wulff (CDU). Der bisherige CDU-Fraktionschef im niedersächsischen Landtag wurde am vergangenen Donnerstag mit 80 Stimmen der Abgeordneten gewählt - zwei Stimmen von Schwarz-Gelb fehlten ihm damit. 67 Abgeordnete votierten gegen McAllister.

Jüngster Regierungschef

David McAllister galt in Hannover seit langem als "Kronprinz". Der Deutsch-Schotte war seit sieben Jahren CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag. Vor zwei Jahren übernahm er den Landesvorsitz der CDU Niedersachsen vom damaligen Ministerpräsident Christian Wulff. Mit dessen Wahl zum Bundespräsidenten stieg McAllister jetzt als sein Nachfolger auf und ist damit der jüngste Regierungschef in Deutschland.

Der neue Landeschef steht vor schwierigen Aufgaben. "Die Haushaltslage ist schwierig, man kann bei weitem nicht das umsetzen, was man möchte, weil schlicht und einfach die finanziellen Mittel fehlen", sagte er kurz nach seiner Wahl. Die Kabinettsklausur Anfang August werde wegweisende Beschlüsse für den Landeshaushalt 2011 fassen müssen. Der 39-Jährige will den Kurs seines Vorgängers fortsetzen, aber auch eigene Akzente setzen.

Glückwünsche erhielt McAllister, der verheiratet ist und zwei Töchter hat, auch von der Bundes-CDU. "Das überzeugende Wahlergebnis ist der Garant für die Fortsetzung der erfolgreichen christlich-liberalen Regierungsarbeit in Niedersachsen", schrieb CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Bereits als Generalsekretär, Fraktions- und Landesvorsitzender habe McAllister bewiesen, dass er der Richtige ist, "um das Land klug und sicher in eine gute Zukunft zu führen". Sein Vorgänger Wulff habe in den letzten sieben Jahren ein gutes Fundament gelegt, auf dem David McAllister erfolgreich aufbauen werde.

Unterstützung für Merkel

McAllister stärkte nach der holprigen Wahl von Bundespräsident Christian Wulff unterdessen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Rücken. "Ich schätze die Bundeskanzlerin sehr", sagte McAllister am vergangenen Donnerstag in Hannover. Er unterstütze ihre Politik. "Die Bundesregierung und diese Landesregierung haben ein gemeinsames Koordinatensystem."

McAllister verurteilte die öffentliche Kritik an Merkel aus Koalitionskreisen. "Ich finde, es gibt einige wenige in Berlin, die sind immer unterwegs, den öffentlichen Streit zu zelebrieren", betonte der 39-Jährige. Er habe aber das Gefühl, die Deutschen wollten das gar nicht. Er selbst werde sich nicht daran beteiligen. "Das gehört sich nicht."

Der CDU-Politiker Björn Thümler (CDU) wurde nach McAllisters Wahl von der CDU-Fraktion zum neuen Fraktionschef gewählt. Er erhielt 65 von 68 Stimmen, bei zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung.