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Eltern Internet-fit machen

ENQUETE-KOMMISSION Medienkompetenz als Schulfach

20.09.2010
2023-08-30T11:26:03.7200Z
2 Min

Kinder und Jugendliche sollen bei der Nutzung des Internets von ihren Eltern und Lehrern unterstützt werden. Darüber bestand unter den Mitgliedern der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" am vergangenen Montag weitgehend Einigkeit. In der fünften Sitzung der Enquete-Kommission, in der die Projektgruppe "Medienkompetenz" eingerichtet wurde, sagte der CDU-Abgeordnete Thomas Jarzombek, dass man sich darüber Gedanken machen müsse, wer den "digital natives", also Kindern und Jugendlichen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, heute den richtigen Umgang damit erkläre: "Das sind gerade in den Schulen oft Endfünfziger, die keine ,digital natives' sind." Eltern müssten deshalb auch Adressaten von Medienkompetenz sein. Auf diese Weise könne auch die in Artikel sechs des Grundgesetzes festgeschriebene "Erziehungshoheit" der Eltern gestärkt werden.

Die SPD-Parlamentarierin Aydan Özoguz stimmte Jarzombek zu, warnte jedoch zugleich davor, "den gleichen Fehler wie in der Bildungspolitik zu machen". "Es wäre schade, wenn die Medienkompetenz der Kinder allein von ihrem Elternhaus abhängig ist", sagte Özuguz. Es gehöre zur Aufgabe der Politik und der Gesellschaft, dem entgegenzuwirken, damit Kinder und Jugendliche die gleichen Chancen bekämen: "Wer sich nicht auskennt im Netz, wird später abgehängt", betonte sie.

Lehrer weiterbilden

Nach Ansicht von Halina Wawzyniak (Die Linke) muss Medienkompetenz vor allem auch Lehrern und Sozialpädagogen in ihrer Ausbildung vermittelt werden. Zudem gehöre sie als Fach in den Stundenplan von Schülern.

Der FDP-Abgeordnete Sebastian Blumenthal sagte, Medienkompetenz solle auch Teil der frühkindlichen Bildung sein. Gerade in der Kita könne man sie Kindern spielerisch nahebringen.

Die Grünen-Parlamentarierin Tabea Rößner schlug vor, auch einen Blick auf andere Länder und deren Art der Medienkompetenzvermittlung zu werfen.