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Aus Plenum und Ausschüssen : Biomasse zerstört Regenwald

21.03.2011
2023-08-30T12:16:40.7200Z
2 Min

ENERGIEPFLANZEN

Biomasse ist sowohl in der Europäischen Union als auch in Deutschland der wichtigste erneuerbare Energieträger mit einem Anteil von etwa zwei Dritteln. Das geht aus dem Bericht "Chancen und Herausforderungen neuer Energiepflanzen" des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (17/3891) hervor. Biomasse als Energieträger sei bereits in den vergangenen Jahren ein wichtiges politisches Thema gewesen und werde es in Zukunft bleiben. Dem Bericht zufolge sollen in der EU bis 2020 bereits 20 Prozent des Primärenergiebedarfs durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden.

Jedoch hätten die steigenden Nahrungsmittelpreise die Ausbauziele für Biokraftstoffe teilweise infrage gestellt, heißt es in dem Bericht weiter. Ein zusätzlicher Diskussionspunkt sei die Frage, inwieweit der Import von Bioenergieträgern in den tropischen Exportländern zu einer "Ausweitung der Anbauflächen auf Kosten von Regenwald auslösen" werden.

So war laut Bericht in den vergangenen Jahrzehnten die Ausweitung der Palmölplantagen eine Hauptursache für die Zerstörung des Regenwaldes in Südostasien. In Indonesien sei die Anbaufläche von 600.000 Hektar auf etwa sechs Millionen Hektar angewachsen und soll in Zukunft um weitere 20 Millionen erweitert werden. Sowohl Malaysia als auch Indonesien sehen "eine verstärkte Produktion von Palmöl und Biodiesel mit Blick auf den wachsenden Bedarf in Europa, USA und China vor", heißt es.

In dem Bericht werden Business-as-usual-Szenarien zitiert, nach denen die Nachfrage nach Biokraftstoffen in Deutschland im Jahr 2030 nur noch zu einem Fünftel durch inländische Produkte gedeckt werden könne. Dies bedeute, dass Deutschland "zu einem erhöhten Druck zur Ausweitung der globalen Anbaufläche beitragen würde". Andere Szenarien weisen dagegen laut Bericht einen großen Entwicklungsspielraum auf, der auch eine Abmilderung von Nutzungskonkurrenzen ermögliche.