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VOR 50 JAHREN ... : Im »Haus der Gerechtigkeit«

11.04.2011
2023-08-30T12:16:41.7200Z
1 Min

11. April 1961: Prozessauftakt

Ob Adolf Eckmann, Otto Hening, Adolf Bart oder Ricardo Klement - hinter all diesen Namen verbirgt sich ein und dieselbe Person: Adolf Eichmann. Als Leiter des Amtes für "Juden und Räumungsangelegenheiten" war er im Zweiten Weltkrieg für die Deportation von Millionen Juden verantwortlich. Am 11. April 1961 wurde er im "Haus der Gerechtigkeit" in Jerusalem des Verbrechens am jüdischen Volk und des Verbrechens gegen die Menschlichkeit angeklagt. Zuvor hatte ihn der israelische Geheimdienst aus seinem Versteck in Argentinien entführt und an die israelische Justiz ausgeliefert. Deutschland stellte keinen Auslieferungsantrag; es bestand noch kein Rechtsabkommen mit Israel. Am 31. Mai 1962 wurde Eichmann gehängt. Es war das einzige Mal in der israelischen Geschichte, dass die Todesstrafe zur Vollstreckung kam. Eichmanns Leiche wurde verbrannt, seine Asche verstreut. Somit blieb keine Spur übrig, seine Schuld jedoch unvergessen.

Noch heute beschäftigt sich der Bundestag mit dem Fall Eichmann. So diskutierte das Plenum im Januar 2011 über die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, bislang zurückgehaltene Akten des Bundesnachrichtendienstes über Adolf Eichmann teilweise offenzulegen. "Solange wir die Vergangenheit und unsere Verantwortung aus der Frühzeit der Bundesrepublik Deutschland nicht lückenlos aufarbeiten, wird uns die Geschichte des Nationalsozialismus immer wieder einholen", betonte der Grünen-Abgeordnete Jerzy Montag. Vergangene Woche hat das Israelische Staatsarchiv zahlreiche geheime Dokumente zu Entführung und Strafverfahren Eichmanns im Internet veröffentlicht.