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Vom Fahrrad bis zum Bus

Elektromobilität II Experten fordern Gesamtkonzepte

30.05.2011
2023-08-30T12:16:44.7200Z
2 Min

Elektromobilität ist mehr als ein Elektroauto. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das von Elektrofahrrädern bis zu elektrisch betriebenen Bussen und Bahnen reicht. Dies wurde am Mittwoch bei einer öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses deutlich, in der es um insgesamt vier Anträge der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP (17/3479), der SPD (17/3647), der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/1164) sowie der Linksfraktion (17/2022) zum Thema Elektromobilität ging.

Rolf Burlander von der Robert Bosch GmbH erinnerte daran, dass sich die Bundesregierung verpflichtet habe, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten alle Sektoren ihren "angemessenen" Beitrag leisten. "Wegen der vergleichsweise hohen CO2-Vermeidungskosten im Sektor Transport ist es angebracht, mit besonderem Augenmaß vorzugehen, um besonders die individuelle Mobilität der Bürger bezahlbar zu halten", betonte er und wies darauf hin, dass nach allgemeiner Einschätzung der Automobilindustrie der Verbrennungsmotor noch lange der Hauptantrieb für Fahrzeuge sein werde.

Um den Markt für Elektrofahrzeuge zu entwickeln, müssten monetäre und nicht-monetäre Vorzugsbedingungen für den Besitzer von Elektro-Fahrzeugen geschaffen werden, fordert er weiter. Dazu könnten auch ordnungspolitische Rahmenbedingungen einen Beitrag leisten (zum Beispiel Nutzung von Busspuren, Parkplätze in den Innenstädten). Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) begrüßte den Einsatz von Elektromobilität als einen möglichen Weg zur Minderung von CO2-Emissionen. Dringend notwendig und kurzfristig wirksam im Sinne von Klimaschutz und Luftreinhaltung sei die durchgehende Elektrifizierung der Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie die Förderung der kommunalen Elektromobilität in Form von Straßenbahnen und Oberleitungsbussen. Die einseitige Förderung rein elektrischer Fahrzeuge sei jedoch der falsche Weg. Heinz-Rudolf Meißner von der Forschungsgemeinschaft für Außenwirtschaft, Struktur- und Technologiepolitik kritisierte, dass integrierte Mobilitätskonzepte bislang nicht thematisiert wurden. Die Forderung, die verschiedenen Verkehrsträger zu verzahnen und ganzheitliche Mobilitätsketten anzubieten, liege spätestens seit Beginn der 1990er Jahre auf dem Tisch.