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Aus Plenum und Ausschüssen : »Wo Blut ist, sind auch Haie«

04.10.2011
2023-08-30T12:16:50.7200Z
1 Min

Sport

Der eine halte die Hand auf, wenn es um die Vergabe von TV-Rechten geht. Der nächste stecke Anteile aus Sponsoringverträgen in die eigene Tasche. Kaum ein Tag vergehe, wo nicht in den Medien über haarsträubende Fälle von Korruption im Sport berichtet wird, sagte Jens Sejer Andersen von der Organisation Play the Game vor dem Sportsausschuss am vergangenen Mittwoch.

Nicht nur der Weltfußballverband Fifa müsse da genannt werden, sondern auch der Weltvolleyballverband FIVB, dessen langjähriger Präsident Ruben Acosta zehn Prozent aller TV-Einnahmen auf dem Konto seiner eigenen Familie verbucht habe. Andersen warnte daher: "Korruption bedroht die Grundwerte des Sports ebenso wie Doping." Er forderte die Politiker auf, die Bestrebungen zum Aufbau einer weltweiten Anti-Korruptions-Agentur zu unterstützen.

"Wo Blut ist, sind auch Haie", sagte Lars-Heiko Kruse von der Organisation Transparency International. Wenn jährlich 15 Milliarden Dollar im Sport umgesetzt werden, ziehe das eben sehr viele Haie an. Allein die Fifa habe bei der Weltmeisterschaft 2010 einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro bei TV-Rechten und Sponsorenverträgen erzielt, sagte Kruse. Seines Wissens nach sei es bei allen Großveranstaltungen des Weltfußballverbandes in den vergangenen Jahrzehnten zu Korruptionsvorfällen gekommen.

Auf dem Weg zu einer weltweit agierenden Anti-Korruptions-Agentur seien noch "dicke Bretter zu bohren", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Christoph Bergner (CDU). Das Hauptproblem dabei seien "die unterschiedlichen Rechtssysteme in der Welt".