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Ein knappes Gut

WASSER Koalition will mangelnde Versorgung bekämpfen

02.04.2012
2023-08-30T12:17:28.7200Z
2 Min

Bald ist wieder Erdbeerzeit. Die leckeren Früchte kommen unter anderem aus Südspanien zu uns. Und dort wird allmählich das Wasser knapp. Mit diesem Beispiel versuchte Helmut Heiderich (CDU) klar zu machen: Wasser ist ein knappes Gut. Während hierzulande eine problemloser Zugang zu sauberem Wasser gewährleistet sei, müssten weltweit - vor allem in ärmeren Gebieten - knapp eine Milliarde Menschen verunreinigtes Wasser trinken, betonte er bei der Beratung eines Koalitionsantrags zur Bekämpfung von Wasserknappheit (17/9153). Darin fordern die Abgeordneten die Bundesregierung unter anderem auf, den Wassersektor als Schwerpunktbereich der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auszubauen. Wie Heiderich weiter betonte, setze sich der Nachfrageanstieg unverändert fort. Es sei daher wichtig, die Themen Wasser und Nahrungssicherheit verstärkt in den internationalen Fokus zu nehmen.

Sascha Raabe, Sprecher für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der SPD-Fraktion, betonte, die ständige Verfügbarkeit von sauberem Wasser sei hierzulande eine Selbstverständlichkeit. Für rund 900 Millionen Menschen weltweit aber sei es "alles andere als Normalität". Der Antrag der Koalitionsfraktionen habe ein "Glaubwürdigkeitsproblem", konstatierte er. Wer im Haushalt nicht für die nötigen Aufwüchse in der Entwicklungszusammenarbeit sorge, "der kann noch so viele Papiere schreiben".

Herausforderung

Auf die Frauen machte die entwicklungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Christiane Ratjen-Damerau, aufmerksam: Sie seien für die häusliche Wasservorsorge zuständig. Im Durchschnitt legten Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern täglich sechs Kilometer Fußweg zurück, um 20 Liter Wasser nach Hause zu tragen. Da bliebe kaum Zeit für Schulbesuch oder die Erwerbsarbeit. Niema Movassat (Die Linke) betonte, dass eine ausreichende Trinkwasserversorgung so existenziell sei, dass nur Staaten sie gewährleisten dürften. Private Konzerne seien aufgrund ihres "Profitstrebens völlig ungeeignete Akteure".

Tom Koenigs (Grüne), Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses, sah eine Lücke zwischen geäußerten Absichten und tatsächlichem politischen Willen. Er mahnte: "Die Menschenrechte auf Wasser und Nahrung bleiben eine ständige Herausforderung."