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Von Kindesbeinen an

INTERNET-ENQUETE Bericht zu Bildung und Forschung

30.04.2012
2023-08-30T12:17:30.7200Z
2 Min

Zumindest bei der Bestandsaufnahme herrscht weitgehend Eintracht. In der vergangenen Woche beschloss die Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" die ersten drei Kapitel des Zwischenberichtes der Projektgruppe "Bildung und Forschung". Lediglich an zwei Stellen der 180-seitigen Bestandsaufnahme gab es Meinungsunterschiede. Anders könnte das in der nächsten Sitzung der Enquete sein. Dann sollen die Handlungsempfehlungen verabschiedet werden.

Der Vorsitzende der Projektgruppe, Reinhard Brandl (CSU), lobte während der Sitzung das "konstruktive Miteinander". Man habe das Thema Bildung aufgeteilt, in die frühkindliche Bildung, die Hochschul- und die Aus- und Weiterbildung. Beim Thema Forschung sei es sowohl um Open Data und Open Access gegangen, als auch um die Frage, welche Rolle das Internet als Gegenstand von Forschung und Innovation spielt.

Schutz vor Risiken

Im Bereich der frühkindliche Bildung sei die Entwicklung von Bildungskonzepten "in zwei Richtungen" nötig, sagte der von der SPD-Fraktion benannte Sachverständige Wolfgang Schulz. "Es geht um den Schutz vor Risiken, aber auch darum, dass man Kinder möglichst früh in den Stand setzen kann, die medialen Möglichkeiten zu nutzen", betonte er. Auf den Bereich der Aus- und Weiterbildung bezogen machte der von der Unionsfraktion nominierte Sachverständige Bernhard Rohleder deutlich, dass "für den Ausbilder das Methodenwissen deutlich wichtiger wird als ein überlegenes Fachwissen".

In der von Sylvia Canel (FDP) vorgestellten Textpassage zur Hochschulbildung fand sich schließlich die erste strittige Formulierung. Die Aussage, dass "die Realisierung der Hochschulmanagement-Systeme von Teilen der Studierenden und Lehrenden auch kritisch gesehen wird", war aus Sicht der Linksfraktion nicht ausreichend. Petra Sitte (Die Linke) plädierte für einen Verweis auf die Fehler, die bei der Einführung des dialogorientierten Zulassungssystems erfolgt seien. Dieser Vorschlag fand jedoch keine Mehrheit.

Dem Einsatz von Open Access, dem barrierefreien Zugang zu wissenschaftlichen Online-Publikationen, komme in Forschung und Wissenschaft künftig eine besondere Bedeutung zu, sagte Krista Sager (Bündnis 90/Die Grünen). Hier müsse man die internationalen Entwicklungen beobachten, betonte sie.

In dem Bericht wird auch auf die Dual-Use-Problematik, also die Möglichkeit, dass für zivile Zwecke erforschte Technologien auch militärisch verwendet werden können, hingewiesen. Ein von der Linksfraktion vorgelegter Textvorschlag, der als Beispiel "so genannte unbemannte Systeme, die in Deutschland größtenteils im zivilen Rahmen erforscht, weltweit aber vorrangig für militärische Zwecke genutzt werden" anführt, fand aber keine Mehrheit.