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Kurz notiert

08.10.2012
2023-08-30T12:17:39.7200Z
7 Min

Fulbright-Programm

Das Fulbright-Prorgamm ist ein 1946 gegründetes, bilaterales Austauschprogramm zwischen den Vereinigten Staaten und insgesamt 148 anderen Nationen. Seit 1952 besteht dabei ein Deutsch-Amerikanisches Programm, das lange Zeit das umfangreichste weltweit war.

Im Fulbright-Programm sind die Visionen des amerikanischen Senators J. William Fulbright zur Förderung der gegenseitigen Verständigung zwischen den USA und anderen Nationen verwirklicht. Hauptbestandteil des Programms ist der akademische und kulturelle Austausch. Studenten und Doktoranden aller Fächer können für ein Jahr an einer amerikanischen bzw. deutschen Hochschule studieren und lehren. Zusätzlich bietet die Fulbright-Kommission, die das Programm verwaltet, Reisestipendien, Jahresstipendien für Professoren, Lehrer, Fremdsprachenassistenten sowie Fortbildungsseminare für Hochschuladministratoren und Landeskundler an.

Das Programm wird zu gleichen Teilen aus dem amerikanischen und dem deutschen Außenministerium finanziert. Übernommen werden, je nach Programmtyp, die Visa- und Studiengebühren, Teile der Krankenversicherung und der Flug.

Nähere Informationen zu dem Austauschprogramm und dem Bewerbungsverfahren: www.fulbright.de

DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studenten und Wissenschaftlern. Neben Stipendien für ein Auslandsstudium- oder Praktikum fördert der DAAD die Internationalisierung der deutschen Hochschulen, stärkt die Deutsche Sprache im Ausland, unterstützt Entwicklungsländer beim Aufbau von Hochschulen und handelt als Berater in der Bildungs-, Außenwissenschafts- und Entwicklungspolitik. DAAD-Auslandsstipendien werden aufgrund fachlicher Qualifikation und persönlicher Eignung an deutsche vollimmatrikulierte Studenten, deutsche Graduierte, Doktoranden und Promovierte von staatlichen bzw. staatlich anerkannten Hochschulen vergeben.

Informationen zum genauen Bewerbungsverfahren sind an den Akademischen Auslandsämtern der deutschen Hochschulen und unter www.daad.de erhältlich.

Stipendien-Datenbank

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung offeriert eine Stipendien-Datenbank, in der bundesweite und internationale Stipendien aus dem privaten und öffentlichen Bereich gelistet sind. Diese können nach speziellen Kriterien gefiltert werden. Sie ist unter www.stipendienlotse.de online zugänglich.

Connor Linneroth

Zu gut um wahr zu, das waren Connors erste Gedanken, als er seine Zusage für das PPP-Programm erhielt. Der 18-Jährige hatte sich im Herbst vergangenen Jahres beworben und ist nun seit diesem August für ein Jahr in Deutschland. Eigentlich wollte er gerade in Los Angeles anfangen, Schauspiel zu studieren. Diesen Plan hat er aber nun hintenan geschoben. "Jetzt habe ich die Möglichkeit dazu, später vielleicht nie wieder", begründet er seine Entscheidung.

Deutsch hat Connor an seiner High School in Fargo, North Dakota, gelernt. Von seiner Deutschlehrerin dort hat er auch von dem Programm erfahren. Er war bereits zuvor für einen dreiwöchigen Sprachkurs in Norddeutschland.

Connor ist Teilnehmer des Programmes für amerikanische junge Berufstätige. Mit den anderen amerikanischen Teilnehmern verbrachte er erst einmal zwei Wochen in München in einem Sprachseminar. Nun ist er bei einer Gastfamilie in Berlin untergebracht. Hier geht er für ein paar Wochen in eine deutsche Schule, um Kontakt zu Gleichaltrigen zu bekommen.

Ab November wird er ein Semester an der Berliner Schule für Schauspiel studieren. Das Semester wird über das PPP-Programm komplett vom Bundestag finanziert. Vorher muss Connor zwar noch die Aufnahmeprüfung bestehen, aber er ist zuversichtlich: "Das klappt!"

Die bisherige Zeit in Deutschland hielt für ihn schon die eine oder andere Überraschung parat: Als Einzelkind hat er hier einen Gastbruder "und der ist sogar noch ein großer Fan von American Football".

Sein Deutsch verbessert er auch, sein neuester Lieblingsausdruck lautet: "Du hast nicht alle Tassen im Schrank."

Anke Soldan

"Ohne das PPP-Programm hätte ich niemals ins Ausland gehen können." - Anke Soldan ist dankbar dafür, am Parlamentarischen Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages teilgenommen zu haben. Von 2011 bis 2012 war sie mit dem PPP-Programm für junge Berufstätige in Laurenceburg, Indiana. Während dieser Zeit studierte sie an der Northern Kentucky University in Highland Heights und arbeitete in Harrison, Ohio. "In Ohio arbeitet man, in Kentucky trinkt man und in Indiana spielt man", fasst sie die Unterschiede zwischen den Bundesstaaten zusammen. Anke kommt aus Königsstein in Hessen und ist gelernte Immobilienkauffrau. Nachdem sich nach ihrer Ausbildung keine Übernahmemöglichkeit ergab, hat sie sich "einfach mal beworben". Von dem Programm hatte sie durch Flyer an ihrer Berufsschule erfahren: "Das PPP ist sehr gut, weil es als einziges auch an junge Berufstätige gerichtet ist." USA-Fan war Anke schon länger, besonders die Musik wie Country oder Blues haben es ihr angetan. Deshalb war der Besuch von Nashville, Tennessee, der Hochburg der Countrymusikszene, auch "ein Muss" für die 23-Jährige.

Auch andere Kindheitsträume wie ein Besuch des Weihnachtsbaumes vor dem Rockefeller Center in New York erfüllte sie sich.

In ihrer Gastfamilie fühlte sie sich sehr wohl, allerdings "waren die Geschlechterrollen traditioneller verteilt, als in Deutschland", findet sie. Insgesamt beeindruckte Anke Soldan die Energie des Landes: "Alles steht unter Strom".

Der Aufenthalt habe sie stark verändert: "Vorher war ich viel schüchterner und zurückhaltender, jetzt bin ich viel selbstsicherer, kontaktfreudiger und offen."

Anne Weber

Anne ist eine der diesjährigen Teilnehmerinnen des PPP-Programmes und für ein Jahr als Austauschschülerin in Denver, Colorado. Nach zwei Stationen in Tennessee und Nashville hat sie nun in den Rocky Mountains ihre Zelte aufgeschlagen.

In Denver besucht die 16-Jährige aus Oberfranken eine örtliche Highschool, die "so ganz anders" als ihre deutsche Schule ist: "Es gibt keine Klassen nach Jahrgängen und die Schüler identifizieren sich viel mehr mit ihrer Schule. Alle tragen Klamotten mit dem Logo der Schule." Außerdem ist das Fächerangebot viel größer als in Deutschland.

Seit der sechsten Klasse hatte Anne den Wunsch, ein Austauschjahr zu machen und die USA in der Realität zu erleben. Das PPP schien ihr dafür die perfekte Möglichkeit. "Das Schöne daran ist, dass ich den Leuten in den USA von Deutschland erzählen und ein Stück von Amerika wieder mit nach Hause nehmen kann". Sie sieht sich selbst ganz als "Juniorbotschafterin Deutschlands".

Obwohl sie erst ein paar Wochen in den USA ist, hat sie doch schon eine Menge gesehen. Bisherige Höhepunkte ihres Aufenthaltes waren der Besuch eines professionellen Baseballspieles, eines Footballspieles sowie der Niagara-Fälle. Kulinarisch hat es ihr der süße Eistee des Südens angetan.

Besonders gefällt ihr, wie schnell und herzlich sie von den Menschen aufgenommen worden ist. Falls sie doch einmal Heimweh bekommt, gibt es ja Haribo-Gummibärchen. "Das Austauschjahr ist eine tolle Sache und wenn man die Chance hat, sollte man sie unbedingt nutzen."