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Die Last der Verbraucher

STROMPREISE Fragen und Antworten zur Preisentwicklung

22.10.2012
2023-08-30T12:17:39.7200Z
2 Min

Die Verbraucher müssen in Zukunft für ihren Strom noch tiefer in die Tasche greifen. Denn obwohl der Strompreis im September an der Strombörse in Leipzig im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent sank, wird er für die Stromkunden weiter steigen. Woran liegt das? Dazu Fragen und Antworten:

Was wird nach dem EEG gefördert?

Wer Strom aus erneuerbaren Energien, sei es aus Wind und Sonne oder Biomasse, produziert und anbietet, wird nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Ziel des Gesetzes ist es, den Anteil dieser nicht fossilen Energie sukzessive zu steigern. Da diese Energieproduktion bislang teuer war und ist, erhält jeder Produzent pro Kilowattstunde über 20 Jahre lang einen staatlich garantierten Preis - die sogenannte Einspeisevergütung. Sie ist bereits mehrfach abgesenkt worden, um die erneuerbaren Energien wirtschaftlicher zu machen.

Wer bezahlt die Förderung der erneuerbaren Energien?

Der Verbraucher bezahlt ihre Förderung über die sogenannte EEG-Umlage. Sie wird im kommenden Jahr um knapp 50 Prozent auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde steigen. Ihre Höhe berechnen die vier Übertragungsnetzbetreiber, die die Konten für die Vergütungszahlungen verwalten, jeweils im Herbst. Da der Preis für Ökostrom an der Strombörse niedriger ist als der Preis, zu dem er von den Anlagenbetreibern eingekauft wird, entsteht hier ein Minus. Die Differenz zwischen Vergütung und Marktpreis drückt sich in der Höhe der EEG-Umlage aus. Je günstiger der Strom an den Börsen gehandelt wird, umso höher ist dementsprechend die zu zahlende Umlage.

Für wen gelten Ausnahmeregelungen?

Um international wettbewerbsfähig bleiben zu können, sind energieintensive Unternehmen von der EEG-Umlage befreit oder zahlen deutlich weniger. Nach Auskunft des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (bafa) sind 2012 über 700 Unternehmen von der Umlage befreit worden. Da die Voraussetzungen für eine Befreiung nochmals stark gesenkt wurden, haben für 2013 über 2.000 Unternehmen eine Befreiung beantragt. Inwieweit der Verbraucher für die Befreiung von der Umlage zur Kasse gebeten wird und für welche Unternehmen sie wirklich Sinn macht, wird politisch kontrovers diskutiert.