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Zoos wollen Delfine halten

21.05.2013
2023-08-30T12:23:59.7200Z
2 Min

LANDWIRTSCHAFT

Vertreter deutscher Zoos haben sich dagegen ausgesprochen, die Haltung von Delfinen in ihren Einrichtungen zu beenden. In einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in der vergangenen Woche sprach sich Thomas Kauffels, Direktor des Opel-Zoos in Kronberg, eindeutig für die Haltung der Großen Tümmler in deutschen Zoos aus. "Es gibt keinen Grund, die Tiere nicht zu halten." Grundlage der Anhörung war ein Antrag der Grünen (17/12657) mit dem Titel "Haltung von Delfinen beenden".

Kauffels sah in der Verbotsinitiative einen Versuch, den Zoos zu schaden. Er wies auf die Botschafterfunktion der Tiere hin. "Wir reden über 16 Delfine in Deutschland, die einen großen Beitrag dazu leisten, dass man über diese Tiere spricht."

Der Leitende Direktor des Nürnberger Tierparks, Dag Encke, vermutete in seiner schriftlichen Stellungnahme politische statt fachliche Gründe für den Verbotsantrag. Auch der Einzelsachverständige Thomas Althaus vermutete keine objektiven Gründe für den Verbotsantrag, sondern "reine Willkür". Cornelis Erik van Elk vom niederländischen Dolfinarium Harderwijk konstatierte: "Unsere Umwelt braucht unser Engagement. Unsere Kinder brauchen Zoos, um Tiere kennen zu lernen und dann schützen zu wollen."

Die Befürworter des Verbotsantrages argumentierten hauptsächlich mit den in ihrer Meinung nach schwierigen oder ganz unmöglichen Haltungsbedingungen. Karsten Brensing von der Whale and Dolphin Conservation wies auf zwei Probleme in den Delfinarien hin: Aggression und eine nicht nachhaltige Nachzucht. Er kritisierte, dass sich unter den Tieren keine Netzwerke entwickeln könnten. Diese Situation würde zu Aggressionen führen, die dann mit Psychopharmaka behandelt werden. Der Biologe Philip Loos sagte: "Die Haltungsbedingungen für Delfine sind nicht darstellbar." Er verwies auf ihre langen Wanderungen und tiefen Tauchgänge in freier Wildbahn und empfahl, "das vermeidbare Leiden der Tiere zu beenden".