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Eine grenzenlose Affäre

CHRONIK Die millionenfache Spionage durch die NSA sorgt weltweit für Empörung. Es werden immer neue Details bekannt

25.11.2013
2023-08-30T12:24:08.7200Z
2 Min

Seit Juni 2013 werden durch die Enthüllungen des NSA-Mitarbeiters Edward Snowden nahezu täglich neue Details über die Spähaktionen des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) und seiner Verbündeten bekannt. Nachfolgend eine Dokumentation des Skandals und die Reaktionen der Politik:

20. Mai 2013

Edward Snowden fliegt von Hawaii nach Hongkong. Im Gepäck hat er die Kopie hochsensibler Daten der NSA.

6. Juni

Der britische "Guardian" enthüllt, dass die NSA Millionen Verbindungsdaten des Telefonanbieters Verizon sammelt. Kurz später wird bekannt, dass die NSA Zugriff auf Nutzerdaten von Google, Apple und Facebook hat.

13. Juni

Die US-Bundespolizei FBI ermittelt gegen Snowden wegen Spionage und Weitergabe von Regierungseigentum.

19. Juni

Obama versichert in Berlin nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), bei den Spähaktionen der NSA gehe es nur um Terrorismusbekämpfung.

21. Juni

Der "Guardian" enthüllt, dass der britische Geheimdienst GCHQ transatlantische Kabel anzapft, die den globalen Telefon- und Internetverkehr transportieren.

23. Juni

Snowden fliegt von Hongkong nach Moskau und bittet zeitweise um Asyl.

30. Juni

Laut "Guardian" hört die NSA EU-Staaten und eine EU-Repräsentanz in Washington mit Wanzen ab. Nach "Spiegel"-Angaben hätten die USA millionenfach deutsche Internetdaten überwacht. Merkels Regierungssprecher Steffen Seibert sagt: "Abhören von Freunden, das ist inakzeptabel."

12.Juli

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fährt in die USA. Washington sagt ihm Aufklärung zu und versichert, keine Industriespionage zu betreiben.

31. Juli

Der "Guardian" berichtet, die NSA habe mit ihrer Software XKeystore Zugriff auf die Inhalte von Millionen privater E-Mails, Chats und Browser-Daten.

3. August

Laut "Spiegel" übermittelt der deutsche Geheimdienst BND massenhaft Verbindungsdaten aus Deutschland an die NSA. Das widerspricht den Aussagen von Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) zuvor vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr) des Bundestags.

12. August

Pofalla erklärt die Affäre nach einer PKGr-Sitzung für beendet.

1. September

Nach "Spiegel"-Informationen habe die NSA in den französischen Botschaften in Washington und New York Wanzen installiert. Kurz später wird bekannt, die USA hätten die Präsidenten von Braslilien und von Mexiko belauscht. Es hagelt Proteste.

21. Oktober

"Le Monde" berichtet, Telefonate von Franzosen seien millonenfach vom NSA abgehört worden. Obama will in einem Telefonat mit Frankreichs Präsident Francois Hollande die Spannungen abbauen.

23. Oktober

Der "Spiegel" meldet, die NSA habe Merkels Handy abgehört. Die Kanzlerin protestiert in einem Telefonat mit Obama, der beteuert, davon nichts gewusst ziu haben.

31. Oktober

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele trifft Snowden in Russland. Die Bundesregierung will Snowden in Moskau, aber nicht in Deutschland anhören.

2. November

Die USA sichern Deutschland ein Anti-Spionage-Abkommen zu.