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REFORMIERTE KIRCHEN : Protestantisches Zentrum

Hannover ist neuer Hauptsitz

20.10.2014
2023-08-30T12:26:22.7200Z
2 Min

Der Bundestag hat den Vertrag zwischen der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) und der Bundesrepublik Deutschland vom 14. April dieses Jahres ratifiziert. Den entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung (18/2587) verabschiedete das Parlament am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen aller Fraktionen.

Der Vertrag soll die Arbeit der Weltgemeinschaft an ihrem neuen Hauptsitz in Hannover erleichtern, der im Januar dieses Jahres eröffnet wurde. Bislang war ihr Sitz im schweizerischen Genf. Das Exekutivkomitee der WRGK hatte den Umzug im November 2012 aus Kostengründen beschlossen; Genf gilt als eine der teuersten Städte der Welt. Bereits im Dezember 2012 wurden der WGRK von der niedersächsischen Landesregierung die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen. Die Bundesregierung begrüßt die Ansiedlung der Weltgemeinschaft in Hannover. Die Stadt entwickle sich damit „immer mehr zu einem protestantischen Zentrum in Deutschland in Europa“, heißt es in der Begründung des Ratifizierungsgesetzes.

Durch den Vertrag mit der Bundesrepublik werden der WGRK Sonderrechte bei der Einreise und dem Aufenthalt ihrer ausländischen Mitarbeiter und Gäste eingeräumt. Zudem wird der Zugang zur gesetzlichen Krankenkasse für WGRK-Mitarbeiter ermöglicht.

80 Millionen Gläubige Die WGRK vertritt als internationale Dachorganisation 229 reformierte, presbyterianische, kongregationalistischen und unierte Kirchen in 108 Ländern, denen weltweit rund 80 Millionen Menschen angehören. Zu den Mitgliedern der WGRK in Deutschland zählen die Evangelisch-reformierte Kirche, die Lippische Landeskirche, die Evangelisch-altreformierte Kirche sowie der Reformierte Bund. In Deutschland gehören rund zwei Millionen Menschen den reformierten Gemeinden an, das entspricht neun Prozent der deutschen Protestanten. Zu den Aufgaben der WGRK gehört unter anderem die Pflege des ökomenischen und interreligiösen Dialogs sowie theologische Fragen und Missionsarbeit. Die reformierten Kirchen stehen in der theologischen Tradition der Reformatoren Ulrich Zwingli und Johannes Calvin.