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gesundheit : GKV-Reserve bei 28 Milliarden Euro

09.03.2015
2023-08-30T12:27:58.7200Z
2 Min

Die Finanzlage in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat sich nach Aussage von Gesundheits-Staatssekretär Lutz Stroppe im vergangenen Jahr günstiger entwickelt als angenommen. Zwar habe es 2014 erwartungsgemäß erstmals seit Jahren keine hohen Überschüsse und steigende Finanzreserven mehr gegeben, was auch mit der Auszahlung von Prämien und freiwilligen Leistungen an die Versicherten in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro zusammenhänge. Die Finanzentwicklung sei insgesamt aber besser gewesen, als in den Prognosen vorhergesagt, sagte Stroppe vergangene Woche im Gesundheitsausschuss des Bundestages.

Die Krankenversicherungen und der Gesundheitsfonds kommen nach den vorläufigen Finanzergebnissen für das Jahr 2014 auf insgesamt 28 Milliarden Euro an Reserven. Bei den Kassen beliefen sich die Rücklagen Ende 2014 auf rund 15,5 Milliarden Euro, beim Gesundheitsfonds lag die Liquiditätsreserve bei rund 12,5 Milliarden Euro. Damit sind die Reserven im Jahresvergleich geschrumpft. Ende 2013 waren die Kassen auf rund 16,7 Milliarden Euro an Rücklagen gekommen, der Fonds auf rund 13,6 Milliarden Euro, in der Summe somit auf rund 30,3 Milliarden Euro.

Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen beliefen sich 2014 auf rund 204,1 Milliarden Euro, die Ausgaben auf rund 205,3 Milliarden Euro. Die Differenz in Höhe von 1,2 Milliarden Euro geht den Angaben zufolge zum größten Teil auf die Prämien und Zusatzleistungen zurück. Ohne diese Sonderfaktoren ergäbe sich ein weitgehend ausgeglichenes Finanzergebnis.

Nach der Verabschiedung der Krankenversicherungsreform im vergangenen Jahr gelten seit diesem Jahr neue Beitragsbedingungen. So ist der Beitragssatz von zuvor 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens gesunken. Der bisher nur von den Versicherten pauschal gezahlte Sonderbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent ist weggefallen. Dafür dürfen die Krankenkassen seit 2015 einkommensabhängige Zusatzbeiträge erheben.

Wie Stroppe sagte, beläuft sich der Zusatzbeitrag der gesetzlichen Kassen im Durchschnitt auf 0,8 Prozent, liegt also etwas niedriger als der bisherige Aufschlag. Eine Prognose zur mittelfristigen Beitragssatzentwicklung lehnte er als „spekulativ“ ab, verwies aber auf die hohen Rücklagen in der GKV. Mit verbesserten medizinischen Versorgungsangeboten könnten künftig aber auch die Kosten steigen.