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Kraft-Wärme-Kopplung : Schwung für die Energiewende

Verbände verlangen Festhalten an den Ausbauzielen der effizienten Kraftwerke

16.11.2015
2023-08-30T12:28:12.7200Z
2 Min

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine Schlüsseltechnik für die Energiewende. KWK-Anlagen erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme (zum Beispiel für Fernwärmeversorgung) und sind daher hoch effizient. "Schon heute werden circa 56 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich durch den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung eingespart", erklärte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in einer Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie. Die VKU-Unternehmen betreiben über 1.400 KWK-Anlagen in Deutschland.

Ungenutzte Potenziale Verbände wie der VKU appellierten in der Anhörung daher an das Bundeswirtschaftsministerium, keine Abstriche an den Zielen des KWK-Zubaus vorzunehmen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warf der Bundesregierung vor, mit einem "Kunstgriff" das im Koalitionsvertrag bekräftigte Ziel von 25 Prozent KWK-Stromanteil an der Nettostromerzeugung als Zahlenwert bestehen zu lassen, aber in der Realität durch eine geänderte Bezugsgröße drastisch zu kürzen. Dies würde auf eine Kürzung des KWK-Ziels auf 19,5 Prozent im Jahr 2020 hinauslaufen. Große Teile des KWK-Potenzials würden ungenutzt bleiben. "Dies hätte beispielsweise negative Auswirkungen auf die Umsetzung regionaler und landesweiter Klimaschutzkonzepte, die regelmäßig auch auf die Effizienztechnologie KWK setzen", warnte Hildegard Müller vom BDEW. Sie zeigte sich aber ebenso wie andere Sachverständige damit einverstanden, das 25-Prozent-Ziel gegebenenfalls auf 2025 zu verschieben.

Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände erläuterte in ihrer Stellungnahme, wie es zu dieser Kürzung kommt. Im Gesetzentwurf ist nicht mehr von einem Ausbauziel von 25 Prozent an der gesamten Nettostromerzeugung die Rede, sondern von der regelbaren Netto-stromerzeugung. In der regelbaren Netto-stromerzeugung sind die erneuerbaren Energien nicht enthalten, sodass der KWK-Anteil auch ohne weiteren Ausbau höher ausfällt. Dies würde den bisher angestrebten Ausbaupfad der KWK konterkarieren und mittelfristig zum Rückbau von KWK-Anlagen führen, warnte die Bundesvereinigung. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz forderte die Beibehaltung des 25-Prozent-Ziels. KWK sei eine kostengünstige Option zur Erreichung der Ziele der Energiepolitik, des Klimaschutzes und der Energieeffizienz.

Nach Vorstellungen der Bundesregierung sollen neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit Kohle als Brennstoff nicht mehr gefördert werden. Damit werde ein Beitrag zur Erreichung der nationalen Kohlendioxid-Einsparziele geleistet, heißt es in dem Entwurf. Dieses Vorhaben stieß ebenfalls auf Kritik. Udo Wiechert vom Effizienzverband für Wärme, Kälte und KWK sprach sich gegen diese Selektion beim Brennstoff aus, "denn die Effizienz der Kraft-Wärme-Kopplung ist unabhängig vom eingesetzten Brennstoff".