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Vor 35 Jahren... : Die Frau des Spions ist frei

07.03.2016
2023-08-30T12:29:57.7200Z
1 Min

19.3.1981: Christel Guillaume aus Haft entlassen Sie kamen Mitte der 1950er Jahre in den Westen. Als DDR-Flüchtlinge getarnt ließen sich Günter und Christel Guillaume in Frankfurt am Main nieder, eröffneten einen Tabak- laden und engagierten sich in der SPD. Sie wurde Büroleiterin von Willi Birkelbach, einem einflussreichen SPD-Bundestagsabgeordneten. Er brachte es gar bis zum persönlichen Referenten von Willy Brandt - und zum Namensgeber der Affäre, über die der Kanzler stürzte, nachdem das Agentenpaar 1974 aufgeflogen war. Wegen des Verdachts der Spionage für die Stasi wurden sie verhaftet. 13 Jahre Haft für Günter, acht Jahre für Christel Guillaume lautete das Urteil. Bereits am 19. März 1981 kam die Frau des Spions aber frei.

Hintergrund war ein Deal mit der DDR. Schon vor der Verurteilung der Guillaumes Ende 1975 bemühte sich die DDR um einen Austausch des Ehepaars gegen im Osten inhaftierte Agenten der Bundesrepublik. Die Anfragen aus Ost-Berlin lehnte Bonn allerdings regelmäßig wegen zu geringwertiger "Gegenangebote" ab. Als Christel Guillaume schließlich im März 1981 mit weiteren DDR-Spionen die JVA Köln-Ossendorf verließ, wurden im Gegenzug sechs BND-Agenten freigelassen. Günter Guillaume kam im Oktober mit fünf weiteren Spionen im Tausch gegen neun Gefangene der DDR frei. Der Agentenaustausch ebnete den Weg für weitere Freilassungen politischer Häftlinge und ermöglichte 3.000 DDR-Bürgern die Ausreise bei der Familienzusammenführung. Die Guillaumes dagegen ließen sich kurz nach ihrer Rückkehr in die DDR scheiden. Benjamin Stahl