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Chronik : Von Wyhl nach Gorleben

Die Anti-Atomkraft-Bewegung in Deutschland

15.08.2016
2023-08-30T12:30:05.7200Z
2 Min

16. September 1972 Zwölf Kilometer lange Trecker-Demonstration gegen das geplante AKW bei Breisach. Es gibt 65.000 Bürgereinwände gegen das Vorhaben.

27. April 1974 Tausende protestieren in Wyhl gegen Atomkraft, 400 Trecker rollen mit. Beim Erörterungstermin kommt es zu Tumulten.

18. Februar 1975 200 Menschen erzwingen in Wyhl einen Abbruch der Arbeiten. Fünf Tage später besetzen 30.000 den Bauplatz.

30. Oktober 1976 Gegen den Baubeginn in Brokdorf demonstrieren 8.000 Menschen. Polizisten treiben Besetzer mit Hunden, Schlagstöcken und Tränengas vom Platz.

13. November 1976 40.000 AKW-Gegner ziehen zum Brokdorfer Bauplatz. Polizisten verteidigen den Platz in einer bürgerkriegsähnlichen Schlacht.

19. Februar 1977 50.000 Menschen ziehen trotz Demonstrationsverbotes durch die Wilster Marsch Richtung Brokdorf.

22. Februar 1977 Niedersachsens Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) benennt Gorleben als Standort für ein "Nukleares Entsorgungszentrum".

19. März 1977 "Schlacht um Grohnde". 20.000 meist militante AKW-Gegner und die Polizei liefern sich stundenlange Kämpfe. Hunderte werden verletzt.

24. September 1977 60.000 protestieren in Kalkar gegen den Bau des Schnellen Brüters. 10.000 Polizisten kontrollieren Demonstranten, stoppen Züge und durchsuchen Häuser.

16. November 1977 Der Lehrer Hartmut Gründler verbrennt sich in Hamburg, um gegen den Betrieb von AKW zu protestieren.

31. März 1979 150 Bauern aus dem Wendland fahren mit Treckern nach Hannover, 100.000 AKW-Gegner empfangen sie dort.

16. Mai 1979 Albrecht erklärt den vorläufigen Verzicht auf eine Wiederaufarbeitungsanlage.

10. September 1979 Hunderte Demonstranten blockieren Tiefenbohrungen für en mögliches Endlager in Gorleben.

3. Mai 1980 5.000 AKW-Gegner besetzen die Bohrstelle 1004 bei Gorleben und rufen die "Republik Freies Wendland" aus.

28. Februar 1981 Neuerliche Großdemonstration in Brokdorf mit rund 100.000 Teilnehmern. Es kommt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.

27. März 1982 Die Wiederaufarbeitungsanlage soll nach Bayern. 15.000 kommen zur ersten Demonstration nach Wackersdorf.

4. April 1982 Großkundgebung an der legendären "NATO-Rampe" im Wyhler Wald mit 50.000 Menschen.

8. Oktober 1984 Erster Transport von schwach radioaktivem Atommüll ins Zwischenlager Gorleben. Umweltschützer blockieren Straßen.

Ostern 1986 100.000 Menschen am Bauzaun in Wackersdorf. Es kommt zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Ein 38-jähriger Asthmatiker stirbt.

26. April 1986 Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. In der Bundesrepublik gehen Hunderttausende gegen Atomkraft auf die Straße.

19. Mai 1986 Ausnahmezustand in Wackersdorf. 600 Menschen werden durch Stockschläge, Hundebisse und Tränengas verletzt.

7. Juni 1986 Noch einmal demonstrieren 100.000 AKW-Gegner in Brokdorf.

11. März 1990 Erste größere Anti-Atom-Demo in der DDR. 5.000 Menschen protestieren gegen das geplante AKW Stendal.

25. April 1995 "Tag X" im Wendland. Begleitet von massiven Protesten, erreicht der erste Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll Gorleben.

26. März 2010 Der Bundestag setzt einen Gorleben-Untersuchungsausschuss ein. Er soll klären, wie die Entscheidung für den Standort fiel.

11. März 2011 Ein Erdbeben und ein Tsunami lösen m japanischen Fukushima ein schweres Atomunglück aus. Hunderttausende demonstrieren in deutschen Städten. Acht von 17 AKW werden abgeschaltet, die anderen sollen bis 2022 vom Netz.

28. November 2011 Der bislang letzte Castor-Transport braucht 125 Stunden nach Gorleben. Tausende Umweltschützer haben den Konvoi aufgehalten.