Piwik Webtracking Image

Gastkommentare - Contra : Politik kann er nicht

War die Obama-Ära ein Gewinn für die USA?

27.12.2016
2023-08-30T12:30:12.7200Z
1 Min

Nein. Nach acht Jahren im Amt bleibt bei Barack Obama das Gefühl zurück: Der Mann kann alles, nur nicht Politik. Basketball spielen, reden, singen. Aber politische Versprechen umsetzen? Viel blieb schon im Ansatz stecken: das Ende von Guantanamo, das Abmildern der Einkommensunterschiede, ein verschärftes Waffenrecht, Regeln für die Finanzwelt. Was Obama sonntags ankündigte, blieb montags im operativen Gestrüpp hängen. Bei seinem Antritt versprach er 2009, dass Hoffnung über Angst, Einigkeit über Zwietracht siegen werde. Obama wollte das Land einen. "Yes, we can". Heute wissen wir: He couldn't.

Die USA sind tiefer gespalten als je zuvor. Die Einkommen der reichsten zehn Prozent der Bevölkerung stiegen, die der Mittelschicht stagnierten. Die mittlere Bevölkerungsgruppe, über Jahrzehnte die reichste der Welt, verlor erstmals den globalen Spitzenplatz. Und die ärmsten 30 Prozent der US-Amerikaner erlebten gar Einkommensverluste.

Es ist Obamas Verdienst, dass Millionen US-Amerikaner nun eine Krankenversicherung haben. Aber Millionen müssen jetzt auch höhere Beiträge zahlen und zudem gestiegene Ausgaben für Kitas, Schulen, Studienplätze und Wohnungen. Latinos und Schwarze haben immer noch geringere Aufstiegschancen als Weiße. Der Schuldenberg des Staates ist auf Rekordhöhe. Und Millionen leben in der Perspektivlosigkeit. Obamas vermeintliches Job-Wunder ist keines, schaut man genau hin. Die offizielle Arbeitslosigkeit ging zurück, doch bleiben dabei jene außen vor, die sich nicht mehr suchend melden. Sechs Millionen leben in dieser Schattenwelt. Barack Obama war der coolste Präsident der US-Geschichte. Aber auch einer der schlechteren.