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Energie : Importschlager Kohle

Auch Erdgasimporte sind seit 2010 gestiegen

02.05.2017
2023-08-30T12:32:20.7200Z
2 Min

Die Bundesrepublik Deutschland hat seit 2010 mehr fossile Energien importiert. Die Preise für die importierten Energien sind im gleichen Zeitraum gesunken, ergibt sich aus der Antwort der Bundesregierung (18/11694) auf eine Große Anfrage der Grünen-Fraktion (18/10147), die am Donnerstag im Bundestag beraten wurde. Danach ging zwar die Einfuhr von Rohöl von 93,272 Millionen Tonnen im Jahr 2010 auf 91,081 Millionen Tonnen im Jahr 2016 zurück. Zugleich wurde mehr Erdgas eingeführt. Die Erdgasimporte stiegen von 3.731,1 Petajoule (PJ) im Jahr 2010 auf 4.274,8 PJ im Jahr 2016.

Auch wurde mehr Steinkohle importiert. Hier stiegen die Importe bis 2015 von 1.205,1 PJ auf 1.456 PJ. Gleichzeitig sanken die Preise. Beispielsweise ging der Preis für Rohöl von 446 Euro je Tonne im Jahr 2010 auf 286,4 Euro im Jahr 2016 zurück. Auch Erdgas und Steinkohle wurden erheblich preiswerter. Die Energieversorgung werde mit der Energiewende jedoch zu einem nachhaltigen Energieversorgungssystem umgebaut, das zunehmend weniger auf Importe von Energie oder Energierohstoffen angewiesen sein werde, erklärt die Regierung in der Antwort.

Die Bundesregierung stellt in der Antwort weiter fest, dass die energie-- und klimapolitischen Zielsetzungen eine deutliche Senkung des Verbrauchs fossiler Energien bis zum Jahr 2015 erfordern würden, "denn um das langfristige Gesamt-Klimaschutzziel im Jahr 2050 erreichen zu können, müssen die Emissionen in der Energiewirtschaft sowie die energiebedingten Emissionen im Gebäude- und Verkehrsbereich sowie in Industrie und Wirtschaft nahezu vollständig vermieden werden".

Kohlenstoffblase Auf die Frage nach der Gefahr eines Platzens der "Kohlenstoffblase" auf den Finanzmärkten erläutert die Regierung, dies seien "Transitionsrisiken", die durch den abrupten und ungeordneten Übergang zu einer rohstoffarmen Wirtschaft entstehen könnten. Auch die damit einhergehende Neubewertung von Anlagen könne eine Rolle spielen.

Weltweit sei ein Anstieg der Investitionen in erneuerbare Energien zu beobachten, schreibt die Regierung weiter. 2015 sei mehr als die Hälfte des globalen Kapazitätszubaus auf erneuerbare Energien entfallen. In Deutschland betrage der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch 32 Prozent und soll bis 2035 auf 55 bis 60 Prozent steigen. Wie die Regierung weiter berichtet, wurden seit 2003 für die Exportförderung von Technologien zur Erzeugung erneuerbarer Energien und zur Energieeffizienz rund 175 Millionen Euro bereitgestellt.