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Gastkommentare - Pro : Es muss gehen

Politik und Sport Trennen?

18.06.2018
2023-08-30T12:34:30.7200Z
2 Min

Es muss gehen, Politik und Sport zu trennen, denn sonst schafft sich der Sport oder mindestens das große Sportereignis bald selbst ab. Inzwischen ist schon die Vergabe einer Fußball-Weltmeisterschaft auf den ersten Blick ein Politikum. Aber in Wahrheit ist es wohl so, dass der Sport für finanzielle oder politische Interessen missbraucht wird. Nordkoreas Diktator Kim Jong-un hat die Olympischen Winterspiele von Südkorea nicht als Bühne gesucht, weil er ein großer Sportfan wäre: Sie boten ihm die willkommene Kulisse, um auf sich und seinen Staat aufmerksam zu machen. Politiker missbrauchen den Sport, so wie Recip Erdogan kürzlich die beiden deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan beim gemeinsamen Foto auch ein Stück weit ausgenutzt hat.

Ein anderer deutscher Nationalspieler ist zu dem Termin mit den türkischen Staatspräsidenten nicht erschienen: Emre Can. Und damit hat er keine Politik gemacht, denn er hat seine Beweggründe für das Fernbleiben nicht erläutert. Und das war klug. Denn: Es ist überzogen, von Fußballspielern zu verlangen, dass sie sich dezidiert mit allen Facetten der Politik auskennen. In einer Nationalmannschaft sind mit Menschen verschiedener Herkunft, Interessen und Bildung eben ein Querschnitt unserer Gesellschaft - und die ist nicht durchgehend politisiert.

Es ist wünschenswert, dass Fußballspieler die Kernpunkte des Grundgesetzes kennen, so wie jeder Bürger. Auch Sportler sollten ihren Sport nicht missbrauchen, sondern fairen Wettbewerb wollen. Sie sind eben keine Politiker. Von denen wird ja auch nicht gefordert, dass sie die Spieltaktik der deutschen Mannschaft bei der WM in Russland bis ins Detail erklären können.