Piwik Webtracking Image

der Öffentlichkeitsarbeiter : »Es waren nicht immer einfache Zeiten«

20.08.2018
2023-08-30T12:34:34.7200Z
2 Min

Wenn Thomas Poloczek vor das Mikrofon tritt oder einen Pressetermin im Landeskommando Sachsen-Anhalt vorbereitet, weiß er, wovon er spricht: Seit 35 Jahren steht der Oberstleutnant in Diensten der Bundeswehr, in unterschiedlichen Funktionen, in verschiedenen Regionen Deutschlands, in internationalen Einsätzen.

Der gebürtige Hannoveraner wollte ursprünglich bei der Bundeswehr seinen Traum vom Fliegen verwirklichen. Dafür hat es wegen der medizinischen Tests nicht ganz gereicht, aber dann zur Heeresflugabwehr. Es folgte eine klassische Bundeswehr-Laufbahn: Poloczek kletterte die Dienstränge nach oben bis zum Stabsoffizier, war früh und wiederkehrend in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt, als Personalverantwortlicher, als Ausbilder im Pressebereich und für die Organisation eines Jugendcamps bei der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover. Dieser Einsatz hat den 54-Jährigen besonders begeistert: Zwei Jahre lang koordinierte Poloczek Begegnungen zwischen Jugendlichen aus aller Welt in dem durch die Bundeswehr organisierten Camp.

Neben zwei Einsätzen in Afghanistan wechselte er häufig die Standorte, von Baden-Württemberg bis Brandenburg. "Das war für meine Frau nicht immer einfach, vor allem in der Zeit, als wir mit zwei sehr kleinen Kindern ein Haus gebaut haben." Die Trennungsrate in der Truppe ist hoch. Die Poloczeks haben durchgehalten. Mit Familien, die sie im Zuge der Bundeswehr-Betreuung während der Afghanistan-Einsätze kennenlernten, pflegen sie bis heute Kontakt. "Anders als viele im Bekanntenkreis konnten sie mit den langen Abwesenheiten und den Unsicherheiten umgehen."

Seit vier Jahren leitet Poloczek die Pressestelle des Landeskommandos Sachsen-Anhalt in Magdeburg. Er wohnt während der Woche in einer Mietwohnung im Stadtgebiet, das Wochenende gehört der Familie und dem Sport. Er verantwortet die Arbeit von vier Mitarbeitern, kümmert sich um die Präsenz der Bundeswehr in der Öffentlichkeit - ein wachsendes Thema seit dem Aussetzen der Wehrpflicht und dem damit verbundenen notwendigem Werben für eine Freiwilligenarmee - und organisiert bisweilen Filmdrehs auf Truppenübungsplätzen. "Kein Tag gleicht dem anderen", sagt er. Die Abwechslung reizt ihn, die letzte Station seines Arbeitslebens soll Magdeburg gleichwohl nicht sein. Poloczek ist seit 1990 Berufssoldat, etwa acht Jahre liegen noch vor ihm. Zum Abschluss möchte er gern zurück nach Hannover, einmal wieder bei der Familie wohnen. Der älteste Sohn überlegt derzeit, ob er Soldat werden möchte. Poloczek ist sich nicht sicher, ob er das gut fände. "Beim Gedanken, dass das eigene Kind in den Einsatz geschickt wird, fängt man schon an, zu überlegen", sagt er.