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der Logistiker : »Im Prinzip führe ich ein Angestelltenleben«

20.08.2018
2023-08-30T12:34:34.7200Z
2 Min

Sebastian Quandt lebt bei der Bundeswehr seinen beruflichen Traum: Der 34 Jahre alte Stabsunteroffizier beschäftigt sich mit Panzern und der Technik dahinter. Zugegebenermaßen tut er das inzwischen eher indirekt; Quandt arbeitet im Landeskommando Sachsen-Anhalt in Magdeburg in der Logistik. Er sorgt dafür, dass immer genug Ersatzteile da sind, deren Qualität und Preis stimmen. Weil er dafür auf stabile Kundenbeziehungen angewiesen ist, setzt er sich häufig ins Auto und stattet Dienstleistern, Zulieferern und solchen, die es noch werden wollen, Besuche ab.

Aber angefangen hat alles mit dem Schrauben am Panzer. "Für mich war schon in der Schule klar, dass ich zur Bundeswehr will", erzählt der kräftige, kantige Mann. Nach der Grundausbildung, damals noch als Wehrpflichtiger, ergab sich für ihn die Chance, seinen Ausbildungsberuf als Kfz-Mechatroniker mit einer Laufbahn bei der Bundeswehr zu verbinden: Quandt begann in der Instandhaltung und reparierte Panzer. In Burg bei Magdeburg und in Afghanistan, wo er vier Monate lang stationiert war.

In seiner jetzigen Position steigt Quandt jeden Morgen in seinem Heimatort ins Auto und fährt eine halbe Stunde in die Magdeburger Kaserne in der Innenstadt. Mit seinem fünfköpfigen Team arbeitet er Aufträge ab, die bei der Bundeswehr Befehle heißen und "längst nicht mehr per Anschreien gegeben werden". Mittags besuchen die Kollegen die Polizei-Kantine auf der anderen Straßenseite oder gehen in eines der Cafés und Restaurants im Szenekiez, der direkt hinter dem Schlagbaum beginnt. Die Uniform lässt er dabei an. "Damit habe ich kein Problem", sagt er. Quandt ficht keine Kämpfe, nicht gegen sich und nicht gegen andere.

"Im Prinzip führe ich ein ganz normales Angestelltenleben", sagt er. Ihm gefällt die Sicherheit seines Arbeitsplatzes, verbunden mit Weiterbildungsmöglichkeiten und einem Gehalt, das über dem des freien Marktes liegt. Für Quandt zählt auch die Heimatnähe: Er betreibt aktiv Huskysport, ein Hobby, das Zeit und Verlässlichkeit braucht.

Was er mit den Hunden macht, wenn er im Einsatz Dienst leistet? "Da unterstützen mich meine Familie und Freunde", erzählt er. Denn wenn der nächste Einsatz kommt, wird Quandt fahren. Auch wenn er in der Logistik arbeitet, fühlt er sich in erster Linie als Soldat. Er weiß um die Belastungen eines solchen Einsatzes, denn auch er wurde nach den Monaten in Afghanistan psychologisch betreut. Doch wenn der Arbeitgeber befiehlt, wird der Stabsunteroffizier Folge leisten - das unterscheidet die Bundeswehr dann doch von zivilen Arbeitgebern wie herkömmlichen Unternehmen.