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Tradition : Es weihnachtet am Bundestag

Zur Adventszeit schmücken Christbäume und ein Kranz das Parlamentsviertel

03.12.2018
2023-08-30T12:34:38.7200Z
2 Min

Ein Wagenrad mit 20 kleinen und vier großen Kerzen - so sah der erste Adventskranz aus, den der evangelische Theologe und Wegbereiter des heutigen Diakonischen Werks, Johann Heinrich Wichern, 1839 erstmals aufstellte. Seitdem ist der Kranz zur festen Tradition in der Adventszeit geworden. Ein solcher "Wichernkranz" wurde dem Deutschen Bundestag am vergangenen Donnerstag bereits zum zehnten Mal übergeben. Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) nahm den Kranz von der Diakonie Deutschland in der Abgeordnetenlobby des Reichstagsgebäudes entgegen. Sie freue sich, dass die kurze Feierstunde einen Moment der Ruhe in den turbulenten Sitzungstag bringe und fühle sich an das Bibelzitat "Der eine trage des anderen Last" erinnert, sagte Pau. Dieses Zitat stelle einen Leitspruch dar, der die gemeinsame Verantwortung in einer Demokratie auf den Punkt bringe. Zum Ende der kurzen Feierstunde wurde eine der Kerzen symbolisch für kurze Zeit angezündet - mehr lässt der Brandschutz nicht zu.

Zuvor hatte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) am Westeingang des Paul-Löbe-Hauses einen Weihnachtsbaum entgegengenommen. Seit 2002 übergibt der Verband Deutscher Naturparke e.V. traditionell eine Tanne an den Deutschen Bundestag. Dieses Jahr stammt der mit bunten Holzsternen und -figuren geschmückte Baum aus den Ammergauer Alpen. Musikalisch begleitet wurde der adventliche Festakt durch einen Kinderchor aus dem Oberammergau. "Ihr bringt ein Stück weit den Frieden", lobte Roth die 20 jungen Sänger.

Bereits zum 14. Mal übergab die Bundesvereinigung Lebenshilfe einen Weihnachtsbaum. Dieser steht in der Halle des Paul-Löbe-Hauses zur Spreeseite.

Der größte Baum, eine 24-Meter hohe und fünf Tonnen schwere Fichte aus Altenau im Harz (Foto), wurde vergangene Woche per Kran vor dem Reichstagsgebäude am Platz der Republik aufgestellt. Lukas Stern