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Erinnern : Gedenken an die Opfer der NS-Zeit

Hauptredner der diesjährigen Gedenkstunde ist der Historiker Saul Friedländer

21.01.2019
2023-08-30T12:36:15.7200Z
2 Min

Mit einer Sonderveranstaltung im Plenarsaal gedenkt der Deutsche Bundestag am Donnerstag, den 31. Januar 2019 um 9 Uhr den Opfern des Nationalsozialismus. Nach einer Begrüßung durch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) wird der Historiker Saul Friedländer die Hauptrede der diesjährigen Gedenkstunde halten. Zur Gedenkstunde kommen neben den Abgeordneten auch Repräsentanten der Verfassungsorgane sowie junge Menschen aus Deutschland und seinen Nachbarländern, etwa Frankreich und Polen, die an der jährlichen Jugendbegegnung des Bundestages zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus teilnehmen. In diesem Jahr beschäftigen sich die jungen Teilnehmer intensiv mit dem Schicksal von Kindern und Jugendlichen, die während der NS-Zeit versteckt wurden, um sie vor der Deportation und Ermordung zu retten

Auch Saul Friedländer gehört zu den "versteckten Kindern": Der international renommierte Historiker, der hauptsächlich die Geschichte des Nationalsozialismus, insbesondere das Schicksal europäischer Juden erforscht, wurde 1932 als Sohn einer jüdischen Familie in Prag geboren. Während seine Eltern verhaftet und in Auschwitz ermordet wurden, überlebte er versteckt in einem katholischen Internat in Frankreich. Nach Kriegsende wanderte er nach Israel aus und lehrte an Universitäten. Für sein Werk wurde er etwa mit dem Pulitzer-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Im Anschluss an die Gedenkstunde wird Bundestagspräsident Schäuble eine Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum mit dem Titel "Einige waren Nachbarn" in der Halle des Paul-Löbe-Hauses eröffnen. Diese behandelt die Frage, wie die Menschen während der Shoah auf die Bedrohung ihrer jüdischen Kollegen, Klassenkameraden, Nachbarn und Freunde reagierten und inwiefern Gründe und Druck die Verhaltensweisen beeinflussten.

Die Gedenkstunde wird live im Internet unter www.bundestag.de sowie auf mobilen Endgeräten übertragen. Am Folgetag ist sie zudem unter www.bundestag/mediathek abrufbar.