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Vor 40 Jahren... : Eine kurze Amtszeit

02.11.2020
2023-08-30T12:38:25.7200Z
1 Min

5.11.1980: Helmut Schmidt wird wiedergewählt. Zu Beginn seiner dritten Amtszeit als Bundeskanzler deutete nicht viel darauf hin, dass sie nicht einmal zwei Jahre andauern sollte. Am 5. November 1980 wurde Helmut Schmidt (SPD) vom Bundestag erneut zum Regierungschef einer rot-gelben Koalition gewählt. 266 Abgeordnete stimmten für Schmidt, 222 stimmten mit Nein. In der Bevölkerung genoss der Kanzler wegen seiner Standfestigkeit im Umgang mit dem Linksterrorismus und einem einsetzenden konjunkturellen Aufschwung große Sympathien. Seine Koalition konnte er allerdings nicht mehr lange zusammenhalten.

Schon Mitte 1981 rumorte es in der sozial-liberalen Bundesregierung. Es herrschte Uneinigkeit über den Nato-Doppelbeschluss und darüber, wie man die schlechte wirtschaftliche Lage in den Griff bekommen könne. Im Februar 1982 gewann Schmidt zwar eine Vertrauensfrage, doch die Risse in der Koalition wurden immer tiefer. Das sogenannte "Wende-Papier", in dem Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) im September Reformen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik vorschlug, die den sozialdemokratischen Kurs in Frage stellten, fasste die SPD als ersten Schritt zum Koalitionsbruch auf.

Wenige Tage später kündigte Schmidt die Koalition auf, woraufhin die FDP-Minister zurücktraten. Liberale und Union planten, eine neue Regierung zu bilden. Ein Misstrauensvotum am 1. Oktober 1982 überstand Schmidt nicht. Am Ende wählte der Bundestag Helmut Kohl (CDU) zum neuen Kanzler. Benjamin Stahl