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HAUPTSTADT : Ein Schloss für den Dialog der Kulturen

In Berlin hat das neue "Humboldt Forum" seine Pforten geöffnet

21.12.2020
2023-08-30T12:38:28.7200Z
2 Min

Als der Bundestag am 4. Juli 2002 den Grundsatzbeschluss zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses fasste, war bereits seit mehr als zehn Jahren über die Wiedererrichtung des im Zweiten Weltkrieg beschädigten und 1950 gesprengten Hohenzollernbaus. in der Mitte der Hauptstadt diskutiert worden. Nach nochmals gut 18 Jahren hat nun in dem fertiggestellten Gebäude das neue "Humboldt Forum" seine Pforten geöffnet - wenngleich auch zunächst nur digital mit einer gestreamten Führung. Bereits zugänglich ist auf www.humboldtforum.org ein virtueller 360-Grad-Rundgang durch Teile des Forums.

Nach sieben Jahren Bauzeit soll das 677 Millionen Euro teure Projekt hinter der teilweise rekonstruierten Barockfassade des alten Stadtschlosses in drei Etappen bis Ende 2021 eröffnet werden. Die nach Plänen des italienischen Architekten Franco Stella errichtete, rund 40 000 Quadratmeter umfassende Immobilie liegt gegenüber der als Weltkulturerbe eingestuften Museumsinsel. Für den Bau, dessen Ostfront modern gestaltet ist, wurden 750 Meter barocke Fassade inklusive mehr als 2.800 figürlichen Darstellungen rekonstruiert.

Nutzen werden das Humboldt Forum künftig zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin sowie die Berliner Humboldt-Universität. Gezeigt werden Exponate etwa aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sieht mit dem Forum "Raum im Herzen der deutschen Hauptstadt" für einen "gleichberechtigten Dialog der Kulturen". Die Namensgeber Wilhelm und Alexander von Humboldt seien "für die Annäherung an das Fremde für uns heute Vorbilder und Vordenker mit ihrer Lust, die Welt anzuschauen, über die Grenzen der eigenen Weltanschauung hinweg, mit ihrer Neugierde, dem Fremden zu begegnen, ohne es abzuwehren oder abzuwerten".