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Vor 60 Jahren... : Ministerium für Entwicklungshilfe gegründet

Seit 1961 gibt es das Entwicklungshilfeministerium. Bis heute soll es unter anderem Menschenrechte weltweit stärken und Fluchtursachen bekämpfen.

22.11.2021
2024-02-27T12:05:27.3600Z
1 Min
Foto: picture alliance/Bildagentur-online/Schoening

Der Dienstsitz des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn, dem ehemaligen Kanzleramt.

Wirtschaftsminister Ludwig Erhard stemmte sich gegen die Gründung. Als "Dorne ohne Rose" bezeichnete es Bundeskanzler Konrad Adenauer (beide CDU). Und auch später stand es immer wieder auf der Kippe: Unter anderem Dirk Niebel (FDP) wollte es abschaffen, bevor er selbst dessen Chef wurde. Die Rede ist vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), das am 24. November 1961 gegründet wurde. Anfangs diente die Neugründung Adenauer vor allem als Köder, um die FDP in eine Koalition zu locken, nachdem die Union ihre absolute Mehrheit verloren hatte.

Die echte Bedeutung des BMZ hat dessen erster Minister Walter Scheel (FDP) auf den Punkt gebracht: Die Aufgabe laute "Weltsozialpolitik im eigenen Interesse" zu betreiben.

Im BMZ wurde die Zuständigkeit der deutschen Entwicklungshilfe, die bis dahin bei verschiedenen Ministerien angesiedelt war, gebündelt. Ziel war es unter den Bedingungen des Kalten Krieges zunächst, durch die Unterstützung bestimmter Länder Asiens, Afrikas und Südamerikas die Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern. Später rückten Hilfen in den Fokus, die Umweltschutz, Demokratie und Menschenrechte in bestimmten Staaten stärken oder Hunger und Fluchtursachen bekämpfen sollten. Dennoch wurde das BMZ, das seit 1994 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung heißt, immer etwas stiefmütterlich behandelt. Auch aktuell gibt es wieder Forderungen, das Ressort mit seinem Zwölf-Milliarden-Euro-Haushalt aufzulösen.