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GSG-9-Einsatz zu risikoreich

11.05.2009
2023-08-30T11:23:55.7200Z
1 Min

INNERES

Der Abbruch des Einsatzes zur Befreiung des entführten deutschen Frachters "Hansa Stavanger" vor der Küste Somalias war nicht die Folge eines Kompetenzgerangels in der Bundesregierung. Das machte August Hanning, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, am 6. Mai vor dem Innenausschuss deutlich. Derartige Informationen, die zuletzt durch die Medien gegangen seien, wären falsch, sagte Hanning. Die Entscheidung zum Abbruch des Einsatzes sei vielmehr deshalb gefallen, weil die logistischen Vorraussetzungen nicht mehr gegeben waren.

Zur Befreiung des am 4. April entführten Frachters "Hansa Stavanger" sei auf Beschluss des Krisenstabes die GSG-9 nach Mombasa entsandt worden, sagte der Staatssekretär. Dort hätte das Einsatzkommando der Bundespolizei "mit nationalen Kräften geübt". Da für die geplante Befreiungsaktion eine seegestützte Basis benötigt wurde, habe man Kontakt mit den amerikanischen Streitkräften aufgenommen und schließlich den Hubschrauberträger USS Boxer nutzen dürfen.

Die an Bord verlaufenen Übungen seien durchaus erfolgreich gewesen, betonte Hanning. Zwei Tage vor dem geplanten Einsatz sei dieser jedoch von den USA als zu risikoreich eingestuft worden. Der seegestützten Plattform beraubt, sei dem Krisenstab nichts anderes übrig geblieben, als die Maßnahme abzubrechen, sagte der Staatssekretär.

Auf Nachfrage erläuterte Hanning, dass die Verantwortung für den Einsatz beim Bundesinnenministerium gelegen habe. Es habe jedoch eine enge Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesverteidigungsministerium gegeben. "Es gab in den Spitzen der Häuser keine Divergenzen", stellte er klar.