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Kurz rezensiert : Angelesen

21.09.2009
2023-08-30T11:24:08.7200Z
2 Min

Die Bezeichnung "Eine Einführung" verspricht eine knappen und auch für Laien verständlichen Überblick in ein Thema. Im Falle des schmalen Taschenbuchs "Parteien in Deutschland" ist dieser Anspruch leider nur bedingt eingehalten worden. Fachlich und inhaltlich bieten die Autoren, allesamt Politikwissenschaftler, zwar einen guten Überblick über die Besonderheiten der deutschen Parteienlandschaft, ihrer historischen Entwicklung seit Gründung der Bundesrepublik und zur Parteienforschung. Doch leider sind die Texte zu stark in ihrer spezifischen Fachsprache verwurzelt. Als Einstiegsleküre für Studenten ist der Band sicherlich zu empfehlen, für Schüler und Laien hingegen nicht.

Positiv anzumerken ist jedoch, dass ein Beitrag über die Stellung der deutschen Parteien innerhalb des europäischen Parteiensystems aufgenommen wurde. Ein Thema, dem wegen der Aufwertung des Europäischen Parlaments verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Aufschlussreich sind vor allem die Einschätzungen über die Haltung der Parteien gegenüber einer konsequenten Weiterentwicklung der Europäischen Union.

Uwe Andersen (Hg.):

Parteien in Deutschland. Krise oder Wandel? Eine Einführung.

Wochenschau Verlag, Schwalbach 2009; 142 S., 9,80

Gerechtigkeit - dieser Begriff gehört zum Standardreportoire des Wahlkampfes. Keine Partei, die nicht mit der Forderung nach mehr Gerechtigkeit hausieren ginge. In der öffentlichen Diskussion wird der Begriff meist mit sozialen Fragen und Verteilungskämpfen verknüpft. Ist die Rente hoch genug? Reicht das Arbeitslosengeld II zum Leben? Brauchen wir eine Millionärssteuer? Bekommen wir eine Zweiklassenmedizin? Doch "Gerechtigkeit in der Demokratie" umfasst ein deutlich breiteres Fragespektrum, wie der gleichnamige Band aus dem Wochenschau Verlag zeigt. Es geht auch um Fragen der politischen Partizipation, um das Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit oder die Aufarbeitung von staatlichem Unrecht nach der Beendigung von Diktaturen.

Es vermag zwar keiner genau zu definieren, was Gerechtigkeit ist, dass es aber gerecht zugehen muss, gilt als gesellschaftlicher Konsens. Auf dieses Paradoxon weist der Politikwissenschaftler Daniel Hildebrand. Er zeigt, wie schwer das Gerechtigkeitsversprechen gerade in Demokratien, die sich sehr stark an politischen Mehrheiten orientieren, einzulösen ist.

Gotthard Breit, Stefan Schieren (Hg.):

Gerechtigkeit in der Demokratie. Eine Einführung.

Wochenschau Verlag, Schwalbach 2009; 139 S., 9,80 €