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Kurz rezensiert : Angelesen

10.05.2010
2023-08-30T11:25:55.7200Z
2 Min

Im Vergleich zu 2006 und 2007 hat sich das Niveau terroristischer Anschläge im Jahr 2008 generell stark abgeschwächt. So lautet das Resümee des "Jahrbuchsbuchs Terrorismus 2009". Tatsächlich hat in den zehn am stärksten betroffenen Ländern die Zahl der Anschläge von 5.026 auf 2.515 und die Zahl der Opfer von 21.675 auf 8.532 abgenommen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf die neue Strategie der USA im Irak. Allein im Zweistromland fiel die Zahl der Getöteten von 15.428 im Jahr 2007 auf 3.931 ein Jahr später. Dagegen stiegen in Afghanistan 2008 sowohl die Terroranschläge als auch die Opferzahlen an. Kamen 2007 bei 311 Anschlägen 1.084 Menschen ums Leben, waren es 2008 schon 1.373 Opfer bei 400 Terrorakten.

Es ist zu begrüßen, dass in den Sammelband Themen wie die Sicherung der Nuklearwaffen in Pakistan oder die Aufstandsbekämpfung in Afghanistan Eingang gefunden haben. Auch wenn sich nicht alle Berichte auf dem gleichen Niveau bewegen, so soll das Jahrbuch mit seinen 19 Artikeln allen empfohlen werden, die sich mit internationaler Sicherheitspolitik beschäftigen.

Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (Hg.):

Jahrbuch Terrorismus 2009.

Verlag Barbara Budrich, Opladen 2010; 350 S., 29,90 €

Seit zwei Jahrzehnten sorgen sich die Bundesbürger vor allem um ihren Wohlstand, ihren Arbeitsplatz und ihre Gesundheit. Während des Kalten Krieges sahen die Antworten bei Umfragen noch ganz anders aus. Im Oktober 1962 blickte nicht nur Deutschland, sondern alle Welt nach Kuba aus Angst vor einem nuklearen Schlagabtausch zwischen den USA und der Sowjetunion. Noch immer kursieren Legenden über die Bedingungen, Brisanz und Beilegung des historisch einmaligen Konflikts.

Der Hamburger Historiker und Politologe Bernd Greiner entzaubert den Mythos von Kennedys kalkuliertem Handeln und Chruschtschows halsbrecherischem Hasardspiel. Indem er den Aktionsspielraum und die Abschreckungstaktiken aller Akteure berücksichtigt, relativiert er das damalige Kriegsrisiko. Gleichwohl lag während dieser 13 Tage im Oktober die Schwelle zum Atomkrieg extrem niedrig, kämpften Kennedy, Chruschtschow und Castro vor allem auf dem Schlachtfeld der Ehre. Greiner hat die biografischen, politischen und militärischen Dimensionen dieser emotionalen Kampfzone präzise vermessen.

Bernd Greiner:

Die Kuba-Krise. Die Welt an der Schwelle zum Atomkrieg.

Verlag C.H. Beck, München 2010; 128 S., 8,95 €