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»Junge, komm bald wieder«

TRUPPENBETREUUNG Das Programm von Radio Andernach

23.08.2010
2023-08-30T11:26:02.7200Z
2 Min

Für die Soldaten im Ausland ist es eine feste Größe: Radio Andernach. Auch wenn die Radiostation ihren Sitz schon seit 2001 nicht mehr in Andernach, sondern in Mayen hat, ist der Name geblieben. "Das war da schon ein Markenname, mit dem die Soldaten im Einsatz etwas anfangen konnten", erklärt Hauptmann Stephan Voges, Chef vom Dienst beim Radiosender der Bundeswehr, der für die Information und die Betreuung der Soldaten im Ausland zuständig ist.

Seit 1999 gibt es ein tägliches Programm, das von Deutschland aus koordiniert und zum größten Teil produziert wird. Dazu gehört die vielleicht wichtigste, in jedem Fall emotionalste Sendung, wie Hauptmann Voges sagt: die Gruß- und Wunschsendung "Meet & Greet". Rund 9.000 Grüße sind 2009 an die Soldaten versendet worden. "Der Großteil davon ging nach Afghanistan", sagt Voges. Dort sei es am schwierigsten, den Kontakt in die Heimat zu erhalten. Zwar sei es möglich, mit dem Handy nach Deutschland zu telefonieren. "Aber es ist eben auch sehr teuer, hinzu kommt außerdem die Zeitverschiebung", sagt Voges, der erzählt, dass in den Jahrescharts "Junge, komm bald wieder" von Freddie Quinn immer weit oben steht.

Platz im Programm finden aber auch kritische Nachrichten über die Bundeswehr, sagt Voges und ist stolz auf die "Freiheit der Nachrichten", die sich Radio Andernach erhalten habe. "Wir folgen journalistischen Kriterien, zeigen die verschiedenen Perspektiven auf. Wir sind kein Sender, der ans Durchhalten appelliert. Unser Auftrag ist, die Truppe ungefiltert zu informieren." Auch über schlechte Nachrichten, verwundete und gefallene Soldaten. Die Kameraden sollen vor Ort sofort erfahren, was wo wann passiert ist, erklärt der Chef vom Dienst.

Mit der Sendung "Guten Morgen, Afghanistan!" werden die in Kundus, Kabul, Faisabad und Masar-i-Sharif stationierten Soldaten über die multinationale Zusammenarbeit in Afghanistan informiert oder darüber, wie man erkennt, ob die aus Afghanistan stammenden blauen Lapislazuli-Halbedelsteine von guter Qualität sind und sich als Mitbringsel eignen. Die Sendung wird in Masar-i-Sharif produziert. "Aufgabe der Einsatzredaktion in Afganistan ist es, Lokalkolorit in die Sendungen zu bringen", erklärt Voges, der als Chefredakteur im Einsatz selbst schon in Afghanistan war.