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Hilfe und Selbsthilfe

08.11.2010
2023-08-30T11:26:08.7200Z
2 Min

Alternativen

Am Anfang einer ungewollten Schwangerschaft steht die wesentliche Entscheidung: Möchte die Frau das Kind austragen oder nicht? Entscheidet sie sich dafür, gibt es in Deutschland unterschiedliche Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen.

Eine von Beratungsstellen gern vorgeschlagene Möglichkeit ist die Betreuung durch eine Familienhebamme. Diese bereitet nicht nur auf die Geburt vor, sondern hilft auch, eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen, Angst abzubauen und den Alltag mit dem Kind zu bewältigen. Zudem hat die Hebamme darauf zu achten, ob unter den gegebenen Umständen das Jugendamt eingeschaltet werden muss. Eine Alternative zur Familienhebamme sind die Pflegeeltern. Hier können Neugeborene für unterschiedlich lange Zeiträume bleiben, maximal jedoch drei Jahre. Sind die leiblichen Eltern dann noch nicht in der Lage, sich um das Kind zu kümmern, bleibt es in der Pflegefamilie. Die Rechte der Eltern werden beschnitten.

Eine weitere Möglichkeit ist die Adoption. Allerdings, so sagt Renate Reddemann von Pro Familia, sei das vor allem für Frauen eine Möglichkeit, die die Zwölf-Wochen-Frist überschritten hätten. Die Möglichkeit werde jedoch auch von ihnen häufig verworfen - einige Frauen reagierten geschockt angesichts der Vorstellung, ihr Kind wegzugeben. Die Zahl der zur Adoption freigegebenen Kinder ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Waren es laut Statistischem Bundesamt im Jahr 1999 noch 1.123 Kinder und Jugendliche, sind es im vergangenen Jahr nur noch 818 gewesen.

Zudem gibt es in Deutschland rund 100 Babyklappen und 80 Angebote zur anonymen Geburt. Es existieren keine verlässlichen Zahlen darüber, wie häufig auf diese Angebote zurückgegriffen wird. Sie sind heftig umstritten. So hat sich der Deutsche Ethikrat im vergangenen Jahr für eine Schließung aller Babyklappen ausgesprochen, weil sie das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft verletzen würden. Befürworter halten diesem Argument das Recht des Kindes auf Leben entgegen. Anonyme Geburten und Babyklappen könnten Kindstötungen verhindern.