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Freilassung gefordert

KULTUR Fraktionen setzten sich für iranischen Regisseur ein

24.01.2011
2023-08-30T12:16:35.7200Z
2 Min

In seltener Einigkeit fordern alle Fraktionen im Ausschuss für Kultur und Medien die Freilassung des iranischen Regisseurs Jafar Panahi. Die Abgeordneten stützen sich auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. In Artikel 19 der Erklärung der Vereinten Nationen heißt es: "Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten."

Die Mitglieder des Kulturausschusses halten es für nicht vertretbar, dass der 50-jährige Künstler im Dezember 2010 in Teheran zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde, weil er einen Film über die Präsidentschaftswahlen von 2009 im Iran drehen wollte. Gleichzeitig erhielt Panahi ein Berufsverbot von 20 Jahren, darf keine Interviews geben oder ins Ausland reisen. Die Abgeordneten solidarisieren sich mit den Veranstaltern der Internationalen Berliner Filmfestspiele, die die Freilassung des Regisseurs fordern.

Preisgekrönt

Panahi ist einer der wichtigsten unabhängigen Filmemacher im Iran. Bereits sein Debütfilm "Der weiße Ballon" wurde 1995 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet. Sein größter Erfolg bisher war der Gewinn des Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2000 mit dem Film "Der Kreis". Das iranische Regime verbot den Film, weshalb das Werk in Panahis Heimat nicht gezeigt werden darf. Auch auf der Berlinale wurde der Regisseur ausgezeichnet. Der Film "Offside" gewann 2006 einen Silbernen Bären.

Im Februar 2010 sollte Panahi als Ehrengast der 60. Berlinale im Rahmen des World Cinema Fund Day an einer Diskussion über das iranische Kino teilnehmen. Die Abgeordneten bedauern ausdrücklich, dass Panahi nicht als Jurymitglied an der Berlinale teilnehmen darf.