Kurz notiert

1984

30. November (Ost-Berlin) Die letzten Selbstschussanlagen werden an der innerdeutschen Grenze abgebaut.

3. Dezember (Neu-Delhi) Beim bisher schlimmsten Chemieunfall sterben im indischen Bhopa innerhalb von 72 Stunden etwa 8.000 Menschen.

13. Dezember (Prag) In der deutschen Botschaft treten 40 DDR-Flüchtlinge in den Hungerstreik.

1985

18. Januar (Bonn) Im westlichen Ruhrgebiet gilt erstmals Smog-Alarm der Stufe III und damit ein absolutes Fahrverbot für Kraftfahrzeuge.

25. Januar (Bonn) Der Bundestag erklärt alle Urteile des früheren NS-Volksgerichtshofs für nichtig.

4. Februar (Bonn) Das bayerische Wackersdorf wird zum Standort für die erste kommerzielle Wiederaufbereitungsanlage für Kernbrennstoffe bestimmt.

25. April (Bonn) Der Bundestag billigt das Gesetz gegen die Auschwitz-Lüge. Die Leugnung des Holocaust wird künftig strafrechtlich verfolgt.

15. Juni (Schengen) Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Deutschland einigen sich im Abkommen "Schengen I" auf den schrittweise Abbau der Personenkontrollen an ihren Landesgrenzen.

16. Oktober (Wiesbaden) SPD und Die Grünen vereinbaren in Hessen die erste rot-grüne Koalition auf Landesebene.

1986

15. Januar (Moskau) Der sowjetische Parteichef Gorbatschow schlägt den Abbau aller Atomwaffen bis zum Jahr 2000 vor.

20. Januar (Lille) Frankreich und Großbritannien geben das Projekt des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal bekannt.

27. Februar (Stockholm) Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme wird von einem Unbekannten erschossen.

5. April (West-Berlin) Bei einem Bombenanschlag auf die Diskothek "La Belle" werden zwei Menschen getötet und rund 200 verletzt. Die amerikanische Regierung macht eine libysche Terrororganisation verantwortlich. Als Vergeltung bombardieren die Amerikaner zehn Tage später Libyen. Dies sorgt für diplomatische Verstimmungen zwischen den USA und der Sowjetunion.

26. April (Moskau) Im Kernkraftwerk Tschernobyl kommt es während Wartungsarbeiten im Reaktor 4 zu einer Kernschmelze. Der Reaktorblock explodiert. Der Unfall wird als Gau (Größter anzunehmender Unfall) eingestuft und gilt als größte technologische Katastrophe des 20. Jahrhunderts.

1987

25. Januar (Bonn) Bei der Wahl zum 11. Deutschen Bundestag kann sich die schwarz-gelbe Koalition behaupten. Helmut Kohl bleibt Bundeskanzler. Es ist die letzte Bundestagswahl vor der Wiedervereinigung.

9. Februar (Wiesbaden) In Hessen zerbricht die rot-grüne Koalition.

25. Mai (Bonn) Stichtag der ersten landesweiten Volkszählung seit 1970. Trotz heftiger Proteste im Vorfeld verläuft die Aktion relativ ruhig.

28. Mai (Moskau) Der 18-jährige Sportpilot Mathias Rust landet mit einer Cessna 172 auf dem Roten Platz. Er war unbehelligt 800 Kilometer durch den sowjetischen Luftraum geflogen.

11. Oktober (Genf) Der zurückgetretene Ministerpräsident Schleswig Holsteins, Uwe Barschel, wird tot in der Badewanne seines Hotelzimmers aufgefunden.

1988

25. Februar (Ost-Berlin) Die sowjetischen Streitkräfte in der DDR beginnen mit dem Abzug von Mittelstreckenraketen.

12. April (Washington) In den USA wird eine gentechnisch manipulierte Maus vorgestellt. Die Gentechnik greift erstmals in die Erbanlage eines höheren Lebewesens ein.

28. August (Ramstein) Bei einer Flugschau kollidieren mehrere Flugzeuge. Eine Maschine stürzt brennend ins Publikum. 70 Menschen kommen ums Leben. Mehr als 300 Zuschauer werden zum Teil schwer verletzt.

8. November (Washington) Der Republikaner Georg Bush wird zum 41. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.