Nuklearabfall Der Müll soll so schnell wie möglich geborgen werden. Das dauert viel länger als geplant
Sesam, öffne Dich! Hätten Politiker, Experten und Bürger, die für die Schließung des Atommülllagers Asse kämpfen, einen Wunsch frei, würden sie sicher vieles darum geben, einen Blick in eine der Kammern des maroden Salzbergwerkes werfen zu können. 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Müll wurden dort seit 1967 eingelagert - oder besser gesagt hineingeworfen. Aufgrund des…
CHRONIK DER SKANDALE Obwohl als Forschungsanlage deklariert, war Asse ein Jahrzehnt lang faktisch Endlager für Atomabfall
Alles begann am 12. März 1965. Damals erwarb die Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF) im Auftrag des Bundes für 900.000 D-Mark das ehemalige Salzbergwerk Asse von der Wintershall AG. Deklarierter Zweck war die Einrichtung einer Forschungsstätte für die Endlagerung von Atommüll. Aus dem um 1900 angelegten Bergwerk im Höhenzug Asse südöstlich von Wolfenbüttel wurden Kali und…
VON JÖRG BIALLAS
Unabhängig davon, wie das Tauziehen um die Bergung der 126.000 Behälter mit radioaktivem Müll letztlich ausgeht, ist schon jetzt gewiss: Das Projekt Asse II ist gründlich in die Hose gegangen. Nach wie vor besteht die Gefahr, dass das Grundwasser rings um das ehemalige Salzbergwerk verseucht wird - sämtlichen ursprünglich anderslautenden Untersuchungen, Gutachten und Beteuerungen zum Trotz.…