RÜCKBLICK Abstimmungskrimis und Pfui-Rufe: ein Streifzug durch 14 Bundesversammlungen
Wenn am 18. März die 15. Bundesversammlung die Nachfolge des zurückgetretenen Christian Wulff klärt, wird die letzte Bundespräsidentenwahl immerhin schon mehr als 20 Monate zurückliegen. Vor Wulffs Wahl Mitte 2010 waren schließlich nur gut 13 Monate vergangen, seit der später gleichfalls demissionierte Horst Köhler im höchsten Staatsamt bestätigt worden war. Dergleichen hatte es zuvor in…
GESCHICHTE Weder Tag noch Ort der Wahl des Staatsoberhauptes sind gesetzlich festgelegt
Wer hoffte, nach der Wahl von Christian Wulff zum Bundespräsidenten Mitte 2010 werde der Weg frei sein, um am Ende seiner Amtszeit eine vielen lieb gewordene Tradition wieder aufzunehmen, sah sich mit dem Rücktritt des Staatsoberhauptes im vergangenen Monat getäuscht. Drei Jahrzehnte hindurch nämlich - immerhin fast die Hälfte der mittlerweile 62-jährigen Geschichte der Bundesrepublik - ist…
GRUNDGESETZ Bei den Verfassungsberatungen waren Amt und Wahl des Staatsoberhauptes keineswegs eine Selbstverständlichkeit
Nach dem Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff ist prompt der Ruf nach Abschaffung des höchsten Amtes im Staate lauf geworden. Es sei "überflüssig" und "ein dummer Anachronismus", war da etwa zu hören. Auch über eine Direktwahl des Staatsoberhauptes wird parteiübergreifend diskutiert (siehe Seite 2). Neu sind freilich beide Debatten nicht, schon im Parlamentarischen Rat, der 1948/49…
FRAUEN Das höchste Staatsamt ist eine der letzten Männerbastionen. Bewerberinnen standen stets auf verlorenem Posten
"Dieses Mal aber eine Frau!" Schon oft ertönte dieser Ruf, wenn ein neues Staatsoberhaupt gesucht wurde. Eine Kandidatin stellten die Parteien freilich bislang nur dann auf, wenn sie in der jeweiligen Bundesversammlung absehbar keine ausreichende Mehrheit hatten. Bisher kandidierten acht Mal Frauen für das Amt des Bundespräsidenten. Obwohl mehr oder weniger chancenlos, machten es manche der…
Essay Überlegungen zum höchsten Staatsamt in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Abgang von Christian Wulff
Stolze 29 Jahre lang hat Gerd Depenbrock, der Leiter des WDR-Studios in der Hauptstadt, über das politische Geschehen in der Bundesrepublik berichtet, erst aus Bonn, dann aus Berlin. Als er jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurde, erinnerte die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks, Monika Piel, daran, dass Depenbrock in dieser langen Zeit drei Bundeskanzler und sechs Bundespräsidenten…
GLEICHSTELLUNG An der Quote scheiden sich die Geister. Unternehmerinnen setzen auf den gesellschaftlichen Wandel
Zur Quote hat Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller eine klare Meinung. "Völliger Blödsinn" sei die. Denn eines sei mal klar: "Entweder man fühlt sich als Frau berufen, eine Führungsposition auszufüllen, dann ist man auch so strukturiert und ehrgeizig, dass man es schafft. Oder man ist es eben nicht." Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller hat sich das Führen immer zugetraut. 1993 ging die gebürtige…
GEHALT Frauen verdienen ein Fünftel weniger als Männer
Nirgendwo in Europa ist der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern so groß wie in Deutschland. Das geht aus einer neuen Datenbank der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die seit vergangener Woche zugänglich ist. Danach verdient eine vollbeschäftigte Frau hierzulande 21,6 Prozent - mehr als ein Fünftel - weniger als ein Mann. Der…
Theodor Heuss (1949 bis 1959) Der promovierte Nationalökonom wurde am 12. September 1949 der erste Bundespräsident. Er gab dafür sein Bundestagsmandat und den Vorsitz der nach dem Krieg neu…
Richard von Weizsäcker (1984 bis 1994) Weizsäcker, der im Mai 1984 Bundespräsident wurde, hielt die berühmteste Rede seiner Amtszeit am 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten…