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AUFGEKEHRT : Das klingt doch goldig

26.03.2012
2023-08-30T12:17:28.7200Z
2 Min

Mit Spannung erwarten Wirtschaft und Politik das Frühjahrsgutachten. Doch mal ehrlich: Der Auftritt der sicherlich furchtbar schlauen Wirtschaftsweisen kommt meist recht unsexy daher. Ganz anders, aber ebenso aussagekräftig, präsentiert sich die Titelseite der Bademoden-Ausgabe des amerikanischen Magazins "Sports Illustrated". Auf dem Cover der diesjährigen Ausgabe posiert das notdürftig bekleidete Bikini-Model Kate Upton. Doch es sind nicht die Kurven der Blondine, die das Blut von Anlegern und Börsianern an der Wall Street in Wallung versetzt, sondern der bloße Umstand, dass sie Amerikanerin ist. Denn der Sports-Illustrated-Bikini-Index besagt, dass in Jahren, in denen ein US-Girl das Cover ziert, die Gesamtrendite an der Börse um ein gutes Viertel höher ausfällt als in Jahren, in denen eine ausländische Schöne für knappe Strandtextilien wirbt.

Überhaupt hat die Mode das Wirtschaftsleben voll im Griff. So gilt seit rund 100 Jahren die Regel, dass die Konjunktur mit steigender Höhe des Rocksaums anzieht. Mini-Röcke sind ein untrügliches Zeichen für eine boomende Wirtschaft. Das erste Mal beobachtet wurde dies in den "Golden Twenties" des vergangenen Jahrhunderts, als die Rocksäume nur bis knapp über das Knie reichten - damals war das skandalträchtig kurz. Weiter ging es im Wirtschaftswunder der 60er Jahre als die Rocklängen der ersten echten "Minis" geradezu schwindelerregend abnahmen. Bis zur Ölkrise 1973 erfreute sich die Männer- und die Wirtschaftswelt an so viel weiblichem Bein.

Und auf welche Höhe steigen die Konjunkturaussichten in diesem Jahr? Von "knieumspielenden Rocklängen" ist in Mode-Journalen derzeit zu lesen und dass bei der jungen Mode der Mini weiter voll im Trend liege. Das klingt unentschlossen. Aber: In der Mode erleben die 20er Jahre ein Revival. Das klingt doch goldig.