Der Skandal um nicht gekennzeichnetes Pferdefleisch ist nur ein neues Glied in einer endlosen Kette von Lebensmittelskandalen. Ob Gammelfleisch, BSE oder dioxinbelastete Eier - Deutschlands Konsumenten werden durch immer neue Horrormeldungen geschockt. Eine Chronik von Lebensmittel-Skandalen der vergangenen Jahre:
In den Eingeweiden von Seefischen werden Fadenwürmer - Nematoden - gefunden. Werden die Fische nicht sofort nach dem Fang ausgenommen, können die Nematoden ins Muskelfleisch wandern und werden so später mitgegessen. In Deutschland wurde der Verkauf von mit Nematoden befallenem Fisch verboten.
In Kühltruhen von deutschen Kaufhäusern taucht verdorbenes Gammelfleisch auf. Einige Schlachthöfe haben dieses Fleisch nicht entsorgt, sondern in die Geschäfte gebracht.
Das Ausbrechen der Rinderseuche BSE in England verunsichert auch deutsche Verbraucher stark. Illegale Einfuhren von Rindfleisch aus Großbritannien werden bekannt. Tausende Tiere werden getötet, der Rindfleisch-Verzehr geht in Deutschland drastisch zurück.
Rund 7.000 Schweine, in deren Futtermittel ein Sexualhormon beigemischt war, werden aus den Niederlanden nach Deutschland importiert. Die im Fleisch festgestellten Hormon-Rückstände gehen auf einen irischen Pharmahersteller zurück, der das Hormon für Anti-Baby-Pillen verwendet.
Ein Trockenfutterhersteller aus Thüringen liefert mit Dioxin verseuchte Produkte aus, wodurch Schweine mit Dioxin-Futter gemästet werden. Tausende Schweine müssen in Deutschland getötet werden.
Dutzende Betriebe und Lager in Deutschland sind in Geschäfte mit verdorbenem Fleisch verwickelt. Im Fokus steht ein bayerischer Fleischhändler, der tonnenweise überlagertes Geflügelfleisch aus der Schweiz umetikettiert und es weiter an Händler im In-und Ausland verkauft.
Ein oberbayerisches Unternehmen verarbeitet angeschlagene, verschmutzte und verdorbene Eier. Sie werden bundesweit als Flüssigei-Produkte an Nudelhersteller und Großbäckereien geliefert.
Auf deutsche Käsetheken gelangt italienischer Mozarella, der mit Mäusekot und Würmern verunreinigt ist.
Mit Dioxin verseuchte Futtermittel werden deutschlandweit ausgeliefert. Vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen werden viele Biohöfe stillgelegt, weil dort Dioxin-Eier gefunden werden.
In Deutschland sterben 53 Menschen an den Folgen des gefährlichen Ehec-Darmkeims, rund 4.000 Bürger erkranken daran. Die im Dunkeln tappenden Behörden warnten zunächst vor dem Verzehr von rohen Gurken, Tomaten und Blattsalat. Später zeigt sich, dass das Ehec von Keimsprossen aus Ägypten stammte, die ein niedersächsischer Betrieb eingeführt hatte.
Mehr als 11.000 Kinder und Jugendliche in ostdeutschen Schulen und Kitas erkranken an Brechdurchfall - ausgelöst durch verunreinigte Tiefkühl-Erdbeeren aus China, die sich im Schulessen befanden.