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Hoch am Himmel

AUFKLÄRUNG Der "Euro Hawk" zeichnet Funksignale auf

09.09.2013
2023-08-30T12:24:04.7200Z
2 Min

Sie fliegt unbemannt in großen Höhen und wird vom Boden aus kontrolliert: Die Drohne mit der Bezeichnung "Euro Hawk" (Hawk zu Deutsch Falke) wurde einst in Auftrag gegeben, um die "strategische Lücke" in der Luftaufklärung der Bundeswehr zu schließen. Mit dem Einstieg in die Drohnen-Aufklärungstechnologie sollte ein "Modernisierungsschub" in der Armee erreicht werden, wie Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) es formulierte.

Der fertiggestellte Prototyp des "Euro Hawk" basiert auf dem US-Trägersystem "Global Hawk", einem unbemannten Langstreckenflugzeug, das in den USA bereits in Serie gegangen und im Einsatz erprobt ist. Hersteller ist das US-Unternehmen Northrop Grumman aus Falls Church in Virginia. Die Aufklärungssensorik (ISIS) für den Euro Hawk wird von der Firma Cassidian entwickelt, die zum Rüstungskonzern EADS gehört. Mit einer maximalen Einsatzzeit von rund 30 Stunden, einer Einsatzhöhe von rund 18 Kilometern und einer Reichweite von 14.000 Kilometern zählt das Fluggerät zur Kategorie HALE UAS (High Altitude Long Endurance Unmanned Aircraft System).

Die Drohne ist auch in ihrer Größe durchaus beeindruckend. Mit einer Höhe von fast fünf Metern, einer Länge von knapp 15 Metern und einer Flügelspannweite von rund 40 Metern erreicht der "Euro Hawk" locker die Ausmaße eines Passagierjets. Angetrieben wird das Fluggerät von einem Rollce-Royce-Triebwerk, das am Heck über dem aus Aluminium gefertigten Rumpf befestigt ist und die Maschine auf bis zu 611 Stundenkilometer beschleunigt. Die wuchtige Drohne bewegt sich auf programmierten Flugrouten, wobei die Bodenstation jederzeit korrigierend eingreifen kann, was Steuerung, Ausrüstung und Datenübertragung angeht. Ein Pilot am Boden ist verantwortlich nur für Start und Landung, ein anderer im sogenannten Mission Control Element für den eigentlichen Flug der Drohne.

Auswertung von Radarsignalen

Das integrierte Aufklärungs- und Überwachungssystem kann Funksignale im Operationsgebiet aufzeichnen, Funksprüche oder Befehlscodes etwa. Eine weitere wichtige Funktion besteht darin, Radarsignale zu erfassen. Dies dient der Analyse gegnerischer Waffensysteme, beispielsweise radargeführten Flugabwehrstellungen, wie auch dem Schutz der Drohne. Je nach Ausgangslage kümmern sich in der Bodenstation vier bis zehn Spezialisten um die Datenauswertung und die Steuerung des Missionssystems.