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LESERPOST

Kurz notiert

Zur Ausgabe 27 vom 30.6.2014, Beilage in Leichter Sprache:

Ich finde es großartig, dass Sie sich für die Herausgabe einer Beilage in einfacher Sprache entschieden haben. So etwas sollte es für jede Zeitung und Zeitschrift geben.

Und wie Sie es in Ihrem Editorial schon andeuten: Es wird viele Menschen geben, denen diese Beilage auch dann nützlich sein kann, wenn sie die komplexeren Texte verstehen. Das ist ein Schritt in die Zukunft und ein starkes Zeichen dafür, dass die UN-Behindertenrechtskonvention nicht nur ein theoretisches Papier ist, sondern auch in die Praxis umgesetzt werden kann und muss.

Ferenc Földesi, per E-Mail

Sie haben das Problem richtig erkannt: Zusammenhängende Texte werden von Millionen Menschen in Deutschland nicht verstanden. Ihr Lösungsversuch kann meiner Meinung nach jedoch nicht zum Erfolg führen, da diese Menschen kaum Zugang zu Ihrer hervorragenden Zeitung haben und wohl auch nicht Abonnent sind. Schade.

Claus Schramm, per E-Mail

Zur Ausgabe 28-30 vom 7.7.2014, Dokumentation der Gedenkstunde zu 100 Jahre Erster Weltkrieg:

"Europa gedenkt der Kriegsopfer", so war in den letzten Tagen immer in den Tageszeitungen zu lesen. Gemeint waren die Opfer des Ersten Weltkrieges. Die Printmedien waren voll davon, das Fernsehen hatte viele Sendungen zu diesem Thema. Letztendlich befasste sich auch der Deutsche Bundestag in einer Gedenkstunde am 3. Juli damit. In der Rede des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) wurde die Tragödie dieses Krieges angeschnitten, der mit 17 Millionen Toten und vielen Verkrüppelten viel Kummer und Leid verbreitete. Doch was haben wir, die Enkel und Urenkel, aus dieser Sinnlosigkeit gelernt? In der Zwischenzeit zwischen damals und heute hat sich in Europa ein weiterer und nicht weniger grausamer Krieg abgespielt. Die Zahl der Kriegsopfer wird hier mit 55 bis 60 Millionen angegeben. Und nochmal: Was haben wir, die vom Bundestagspräsidenten in seiner Rede genannten Enkel und Urenkel, daraus gelernt? Nicht viel, wenn man das Handeln heutiger Regierungen und auch diverser Kriegsgewinnler betrachtet.

In seiner Rede zitierte der deutsch-französische Publizist Alfred Grosser Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit den Worten, "dass es (…) keinen weiteren Krieg auf europäischen Boden geben könne, weil die wirtschaftlichen Verflechtungen einfach zu groß seien". Schön für die Bürger Europas, schlecht für die Rüstungsindustrie.

Doch man ist erfinderisch, man beliefert Ersatz-Kriegsschauplätze und, wie sich herausstellt, ist das gar keine so schlechte Idee. Kritikern wird entgegengehalten, dass zum Beispiel in Deutschland 80.000 Arbeitsplätze daran hängen, vom Wachstum mal ganz abgesehen. Wir liefern nur an zuverlässige Staaten, heißt es. 2.000 Leopardpanzer an Saudi Arabien, gepanzerte Fahrzeuge an Algerien, Kleinwaffen an das ehemalige Regime in Libyen und viele andere Staaten. Ob diese Empfänger dort nur eine Drehscheibe sind und die Waffen weiterveräußert werden? Wachstum ist die Devise. Denkbar ist, dass ein Bundeswehrsoldat, wenn er wieder mal in Sachen Friedensmission unterwegs ist, von einer Kugel aus einem Heckler&Koch-Sturmgewehr deutscher Produktion getötet wird. Wir wollen es nicht hoffen, aber es könnte sein.

Trotz wirtschaftlicher Sanktionen gegen Russland aufgrund der Ukraine-Krise liefert Frankreich zwei Kriegsschiffe an Russland. Wenn nicht, dann sind mehrere Tausend Arbeitsplätze gefährdet. Arbeitsplätze sind das Druckmittel gegenüber Regierungen.

Die Liste der Kriege, die im 20. und 21. Jahrhundert weltweit geführt wurden, ist lang und an etlichen von ihnen war die sogenannte Erste Welt beteiligt. Die Opfer werden mit 175 Millionen beziffert. Was haben wir gelernt? Nichts! Also was ist das Resümee aus den geschilderten Bekenntnissen zum Heldengedenken? Nach meinem Empfinden: Heuchelei!

Horst Steinkamp, Wuppertal

Zur Ausgabe 28-30 vom 7.7.2014, "In Würde alt werden" auf Seite 1:

In Ihrer Ausgabe schreiben Sie an verschiedenen Stellen zum Thema Pflegeversicherung von "Pflegefällen". Gemeint sind dabei wohl die Menschen, die auf pflegerische Hilfe angewiesen sind. Der Gebrauch von Babysprache oder von sogenannten Unwörtern wirft ein bezeichnendes Licht auf die Begegnung mit pflegebedürftigen Menschen in unserer Gesellschaft. Zu Unwörtern in diesem Zusammenhang zählt nach meinem Dafürhalten auch der Begriff "Pflegefall". Durch diesen Ausdruck werden diese Personen auf ihre Defizite reduziert und zu Hilfsempfängern herabgestuft. Die von Ihnen gewählte Überschrift "In Würde alt werden" und die Bezeichnung "Pflegefall" beißen sich deshalb.

Engelbert Humm, Bad Mergentheim

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