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EBOLA-Epidemie : Rettungskette für Krisenhelfer

13.10.2014
2023-08-30T12:26:20.7200Z
2 Min

Die deutsche Hilfe für die Ebola-Krisenstaaten in Westafrika wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mit Hochdruck vorangetrieben. Für konkrete Hilfen in den hauptsächlich betroffenen Staaten Guinea, Liberia und Sierra Leone sowie Vorkehrungen in Deutschland sei ein umfassendes Paket geschnürt worden, sagte Gröhe vergangene Woche im Gesundheitsausschuss des Bundestages.

Der Minister wies Vorhaltungen zurück, die Bundesregierung könne ihre Zusicherung nicht einhalten, erkrankte freiwillige Helfer im Ernstfall aus Afrika auszufliegen. Wer krank und transportfähig sei, werde zurückgeholt: „Diese Zusage gilt. Punkt“ Allerdings könne das Militär die Aufgabe derzeit nicht übernehmen. Daher werde „ein privater amerikanischer Dienstleister“ genutzt.

Deutschland habe sich angesichts der vielen potenziellen Helfer dazu entschieden, eine eigene Rettungskette aufzubauen. So werde eine Isolierzelle, die in einem Flugzeug transportiert werden könne, in gut einer Woche zur Verfügung stehen. Eine weitere Möglichkeit zur Intensivbehandlung während des Fluges werde in den nächsten Wochen geschaffen. Manche Patienten seien allerdings nicht transportfähig. Die Zusage zur Rückholung stehe daher nicht im Widerspruch dazu, Patienten gegebenenfalls auch vor Ort zu behandeln.

Die Ärzte würden derweil mit ständig aktualisierten Informationen versorgt. In Marburg und Hamburg sei eine telefonische Bereitschaft eingerichtet worden, um rund um die Uhr Fragen zum Thema zu beantworten. Vier Flughäfen seien auf Anflüge mit Ebola-Patienten oder Verdachtsfällen vorbereitet. Dort könnten Isolierstationen genutzt werden.

Gröhe zeigte sich „beeindruckt“ von den Freiwilligen, die sich für einen Einsatz im Krisengebiet gemeldet haben. Der öffentliche Appell, sich an der Hilfe zu beteiligen und die anschließend gezielte Auswahl der Helfer seien folgerichtig. So verfüge das Deutsche Rote Kreuz (DRK) über das nötige Fachwissen, etwa was Versicherungsfragen, Freistellungsverträge und die Gehaltsabsicherung betreffe. Die Bundesregierung unterstütze die humanitäre Hilfe und sichere die Aktionen finanziell ab.

Derweil wird in Deutschland ein dritter Ebola-Patient behandelt. Er wird in Leipzig versorgt. Die beiden anderen Patienten kamen in Kliniken nach Hamburg und Frankfurt/Main.