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Gastkommentare - Contra : Kein prima Klima

REICHEN DIE KLIMA-ERGEBNISSE VON LIMA?

22.12.2014
2023-08-30T12:26:26.7200Z
1 Min

L ima war die 20. UN-Klimakonferenz. Die Treibhausgas-Emissionen sind seit dem Erdgipfel 1992 in Rio, auf dem die Weltklimakonvention verabschiedet wurde, um mehr als 60 Prozent gestiegen. Pro Gipfel hat der CO2-Ausstoß rechnerisch um mehr als drei Prozent zugelegt. Wahrlich kein Signal, das Mut macht. Denn das Ziel, den Treibhausgas-Ausstoß auf einem Niveau zu stabilisieren, das eine gefährliche Störung des Klimasystems verhindert, gerät außer Reichweite. Statt auf eine Erwärmung von maximal zwei Grad, die noch zu bewältigen wäre, steuert der Planet auf drei oder vier Grad zu.

D ie Vorzeichen schienen gut. Erstmals hatten sogar die alten Widersacher USA und China ihre künftigen Klimaziele gemeinsam präsentiert. Doch der Lima-Gipfel folgte dann wieder den alten Ritualen. Zwei Wochen mit hohem Problembewusstsein, beschwörenden Appellen, zähen Verhandlungen und einer Hängepartie bis zum Schluss samt Extra- Nachtsitzungen. Die Delegierten winkten einen Minimalkompromiss durch, der die Hauptfragen offen ließ. Keine Frage: Gemessen an dem, was notwendig wäre, ist der Gipfel gescheitert.

D ie Tür zum „Paris-Protokoll“, das als Kyoto-Nachfolger 2015 abgeschlossen werden soll, bleibt zwar offen. Es ist sogar wahrscheinlich, dass dieser neue globale Klimavertrag kommt. Doch die CO2-Reduktionsziele, die die großen Player wie China, USA und EU im neuen Protokoll zusagen wollen, werden bei weitem nicht reichen, um das Zwei-Grad-Limit zu halten. Daher braucht es Allianzen von Vorreiter-Staaten, die schneller vorangehen – und die anderen mitziehen, wenn sie sehen, dass eine gut gemachte Energiewende auch ökonomische Vorteile bringt.