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WISSENSCHAFT : Seltene Krankheiten

Die Medizinforschung bringt Fortschritte

23.03.2015
2023-08-30T12:27:59.7200Z
2 Min

Der Gesundheitsforschung in Deutschland kommt nach Ansicht von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) eine bedeutende Rolle zu. Es gehe im Kern darum, Beiträge zu leisten für die Lösung großer Menschheitsprobleme, sagte die Ministerin in der vergangenen Woche im Gesundheitsausschuss des Bundestages, wo sie die Forschungsvorhaben im Gesundheitsbereich für diese Legislaturperiode umriss. Das gelte beispielsweise für Antibiotikaresistenzen und sogenannte armuts- assoziierte Krankheiten.

Die aktuelle Gesundheitsforschung befasst sich konkret unter anderem mit Methoden der Prävention und Ernährungsforschung sowie mit der Versorgungsforschung, die auch Teile der aktuellen Gesetzesvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums sind. Daneben geht es um Fragen der Gesundheitswirtschaft und der internationalen Kooperationen sowie um die sogenannte individualisierte Medizin, mit deren Hilfe eine Behandlung genauer auf Patienten abgestimmt werden kann. Gerade hier gebe es großen Forschungsbedarf, sagte Wanka und verwies auf die komplexe Behandlung krebskranker Kinder. Deutschland sei international führend bei der individualisierten Medizin im Bereich der Kinderonkologie. Ein „Erfolgskonzept“ sind nach Angaben Wankas die sechs deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG), die sich schwerpunktmäßig mit Volkskrankheiten befassen. Forschungsschwerpunkte hier sind Herz-Kreislauf-Krankheiten, Lungenleiden, Diabetes, Infektionen, die Krebsforschung sowie neurodegenerative Erkrankungen.

Weitere Forschungsschwerpunkte betreffen die vermehrt auftretenden psychischen Erkrankungen und als besondere Gruppe die seltenen Erkrankungen. Wanka sagte, es gebe kaum einen Bereich, wo so viel Hoffnung in Forschungsergebnisse gelegt werde wie hier. Von den seltenen Krankheiten sind doch sehr viele Menschen betroffen und es werden mehr, weil nach Expertenangaben die Präzisionsdiagnostik seltene Unterformen von Krankheiten offenbart, die bislang unter einem Sammelbegriff gefasst wurden. Das gilt zum Beispiel für Diabetes, wo bestimmte Formen spezifisch behandelt werden können. Die medizinische Forschung wird somit dazu führen, dass die Zahl der seltenen Erkrankungen steigt. Wanka sagte, die Gesundheitsforschung entfalte nicht immer sofort einen konkreten Nutzen, die breite Grundlagenforschung sei jedoch unverzichtbar.