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Aufgekehrt : Der schlimme Finger

23.03.2015
2023-08-30T12:27:59.7200Z
2 Min

Die regierenden Griechen neuer Prägung sind frech: Erst wollen sie nicht sparen, dann schmeißen sie die Troika aus dem Land und hängen mit den Krawatten gleich noch eine männliche Kleidertradition an den heimischen Haken. Das mit der griechischen Kultur haben wir uns schon anders vorgestellt. Und jetzt die Sache mit dem Finger. Egal wie es nun wirklich war, sie wissen schon, nicht der Zeigefinger.

In der Politik sind Finger ja ungemein wirkungsmächtig. Der gestreckte Zeigefinger kann zur Kampfansage werden. Wir erinnern uns an Debatten im Bundestag, wo der Rednerfinger den politischen Gegner förmlich durchbohrte. Wenn der Zeigefinger in grauer parlamentarischer Vorzeit dann auch noch dem Herrn Wehner von der SPD gehörte, war der Gegner praktisch erledigt.

Und dann der Daumen! Gar nicht zu schätzen, wie oft so ein Politikerdaumen beim Baum pflanzen, Straße eröffnen und Fußballplatz einweihen hochgereckt wird. Neuerdings ist Daumen hoch oder runter auch digitale Grenzkultur, da fordern Leute: „Gib mir einen Daumen hoch“, oder „Du kannst mich liken“. Politiker natürlich mittenmang, ist ja die neue Wichtigwährung.

Zugegeben: alles eine Frage der Gewöhnung. Aber bei dem einen Finger, der nicht der Ringfinger ist, scheint der Erfolg nicht garantiert. Zum Beispiel ist der Herr Effenberg mal aus dem Kader geflogen wegen sowas und SPD-Kandidat Steinbrück ist mit der Pose groß rausgekommen, aber nicht im Kanzleramt angekommen. Vorschlag: Wir machen es wie der selige Spock aus „Raumschiff Enterpreise“, spreizen die Finger einfach in der Mitte mit dem völkerverbindenden Ansatz: „Lebet lange und in Frieden.“